BMW ordnet die Spitze neu – und bleibt beim Kurs der schrittweisen Transformation. Mit Milan Nedeljković übernimmt ab Mai 2026 ein ausgewiesener Produktionsexperte das Ruder. Der Konzern setzt damit auf Kontinuität in einer Phase, in der die „Neue Klasse“ zum zentralen Wachstumstreiber werden soll.
Während andere Autobauer mit abrupten Führungswechseln und Strategiedebatten ringen, entscheidet sich BMW für einen planbaren, intern vorbereiteten Übergang. Für den Kapitalmarkt ist das vor allem eines: ein Signal der Berechenbarkeit.
Die Fakten im Überblick
- Wechsel an der Konzernspitze am 14. Mai 2026: Milan Nedeljković folgt auf Oliver Zipse
- Interne Lösung: bisher Produktionsvorstand und Architekt des globalen „Neue Klasse“-Produktionsnetzwerks
- Parallelwechsel bei BMW M: Neuer Entwicklungsleiter Alexander Karajlovic
- Aktienrückkaufprogramm 2025–2027: erste Tranche über rund 750 Mio. Euro kurz vor Abschluss, nächste Tranche ab Januar 2026 geplant
- Aktie nahe 52‑Wochen-Hoch: aktueller Kurs bei 96,22 Euro, nur rund 1 % unter dem Hoch von 97,12 Euro
CEO-Nachfolge: Kontinuität statt Bruch
Kern der heutigen Meldung ist die Entscheidung des Aufsichtsrats für Milan Nedeljković als neuen Vorstandsvorsitzenden. Der 56-Jährige, seit 2019 im Vorstand für Produktion verantwortlich, übernimmt zum 14. Mai 2026 von Oliver Zipse, dessen Vertrag regulär ausläuft.
Nedeljković gilt als Schlüsselfigur hinter dem globalen Produktionsnetzwerk für die „Neue Klasse“. Unter seiner Verantwortung wurden die Werke in Richtung Elektromobilität (iFACTORY-Konzept) umgebaut, ohne die Profitabilität der Verbrenner-Modelle zu stark zu belasten. Marktbeobachter werten die interne Nachfolge daher als Signal, dass BMW die eingeschlagene Strategie fortführen und keine radikale Neuausrichtung einleiten will.
Der Zeitpunkt des Wechsels ist strategisch heikel: Ab 2026 läuft die „Neue Klasse“ in großem Stil an – für BMW der wichtigste Produktzyklus dieses Jahrzehnts. Dass der bisherige Produktionsverantwortliche in dieser Phase an die Konzernspitze rückt, wird als Maßnahme zur Risikoreduktion interpretiert, weil operative Umsetzung und strategische Führung stärker verzahnt werden.
Historisch folgt BMW damit seiner Linie, technologisch und industriell geprägte Manager nach oben zu ziehen – ähnlich wie einst bei Norbert Reithofer. Die nun getroffene Entscheidung beendet zugleich Spekulationen über mögliche externe Kandidaten.
Veränderungen bei BMW M
Parallel zur CEO-Personalie meldet BMW einen Führungswechsel bei der Performance-Tochter BMW M GmbH. Zum heutigen Datum übernimmt Alexander Karajlovic die Leitung der Entwicklung. Er löst Dirk Häcker ab, der nach elf Jahren an der Spitze der M-Entwicklung in den Ruhestand geht.
Karajlovic war zuletzt als Projektleiter für den BMW XM verantwortlich und steht für die Hybridisierungsstrategie der M-Modelle. Damit unterstreicht BMW, dass auch im Hochleistungssegment Elektrifizierung und neue Antriebskonzepte weiter forciert werden sollen.
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Aktienrückkauf stützt Kursentwicklung
Neben den Personalentscheidungen läuft bei BMW ein umfangreiches Aktienrückkaufprogramm für den Zeitraum 2025 bis 2027. Die erste Tranche nähert sich dem Ende, bislang wurden rund 750 Millionen Euro in eigene Aktien investiert. Die nächste Tranche ist für Januar 2026 angekündigt.
Diese konsequente Kapitalallokation wirkt unterstützend auf den Aktienkurs. Die Aktie zeigt im Branchenvergleich relative Stärke: Seit Jahresanfang legte der Kurs um rund 23 % zu, der aktuelle Stand von 96,22 Euro liegt deutlich über den gleitenden Durchschnitten der letzten 50 und 200 Tage. Gleichzeitig beträgt der Abstand zum 52‑Wochen-Tief von 63,56 Euro mehr als 50 % – ein Hinweis auf einen übergeordnet intakten Aufwärtstrend.
Was die Marktlage signalisiert
Im Umfeld eines Automobilsektors, der mit Margendruck und hoher Investitionslast für Elektromobilität kämpft, konnte BMW seine Prognosen zuletzt stabil halten. Unterstützt wird die positive Wahrnehmung durch eine im Quelltext genannte moderate Bewertung (KGV unter 9) und eine attraktive Dividendenrendite um 5 %.
Der heute weitgehend stabile Kursverlauf – die Tagesveränderung liegt bei minimalen -0,02 % – passt zu den Nachrichten: Es handelt sich um einen geordneten, früh angekündigten Führungswechsel ohne Überraschungseffekt, kombiniert mit einem bekannten Rückkaufprogramm. Die Bestätigung der Nachfolgeregelung nimmt vor allem Unsicherheit aus dem Markt, anstatt neue Spannung zu erzeugen.
Charttechnisch bleibt die Lage konstruktiv. Die Aktie notiert nur knapp unter dem 52‑Wochen-Hoch, der Abstand zum 50‑Tage-Durchschnitt von 86,29 Euro liegt bei gut 11 %. Der 14‑Tage-RSI um 36,7 signalisiert dabei keine überkaufte Extremsituation.
Konkreter Ausblick
Bis zum planmäßigen Wechsel im Mai 2026 dürfte sich der Fokus verstärkt auf die gemeinsame Aufstellung von Zipse und Nedeljković richten – insbesondere rund um die Jahresbilanzpressekonferenz im März 2026. Dann wird klarer erkennbar sein, wie der künftige CEO in der Außenkommunikation auftritt und welche Akzente er in der Umsetzung der „Neuen Klasse“ setzt.
Operativ stehen zwei Termine im Vordergrund:
- Im Januar 2026 startet die zweite Tranche des Aktienrückkaufs und könnte den bestehenden Aufwärtstrend weiter untermauern.
- Mit dem Vollanlauf der „Neuen Klasse“ ab 2026 entscheidet sich, ob die aktuelle Strategie die erfreuliche Kursentwicklung der vergangenen zwölf Monate mit einem Plus von rund 21 % untermauern kann.
Damit bleibt die BMW-Aktie eng an die erfolgreiche Umsetzung des anstehenden Produktzyklus und den geordneten Übergang an der Konzernspitze gekoppelt.
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