BMW wird zum Stromhändler – und verdient dabei kräftig mit. Der Münchner Autobauer startet gemeinsam mit E.ON das erste kommerzielle „Vehicle-to-Grid“-Angebot Deutschlands und verwandelt Elektroautos in rollende Kraftwerke. Kunden können künftig bis zu 720 Euro im Jahr verdienen, indem ihr BMW iX3 Strom zurück ins Netz speist. Doch steckt hinter dieser spektakulären Ankündigung mehr als nur ein technisches Gimmick?
Der Autobauer wird zum Energiehändler
Die gestern verkündete Kooperation zwischen BMW und E.ON bricht mit allem, was die Automobilbranche bisher kannte. Der BMW iX3 fungiert nicht mehr nur als Fahrzeug, sondern wird zum aktiven Teilnehmer am Energiemarkt. Wenn das Stromnetz Energie benötigt, speist das Auto automatisch Strom ein – und der Besitzer kassiert dafür.
Die wichtigsten Fakten zur V2G-Technologie:
- Jährlicher Bonus von bis zu 720 Euro für Kunden
- Automatische Steuerung der Lade- und Entladevorgänge
- Stabilisierung der Stromnetze bei schwankender Öko-Energie
- Keine Beeinträchtigung der Batterie-Lebensdauer laut Herstellerangaben
- Geplante Integration in umfassende Energieplattform mit Solar und Smart Home
Das System soll besonders bei der Integration erneuerbarer Energien helfen. Wenn Windräder oder Solarpanels zu viel oder zu wenig Strom produzieren, gleichen die BMW-Batterien die Schwankungen aus.
Strategischer Schachzug auf der IAA
Der Zeitpunkt der Ankündigung ist kein Zufall. Auf der laufenden IAA Mobility in München präsentiert BMW seine „Neue Klasse“ an Elektrofahrzeugen – und positioniert sich damit geschickt gegen die Konkurrenz. Während Mercedes-Benz Berichten zufolge Schwierigkeiten mit den verschärften EU-Emissionszielen haben könnte, geht BMW in die Offensive.
Die V2G-Fähigkeit ist dabei nur ein Baustein einer größeren Vision: BMW will vom reinen Autobauer zum umfassenden Mobilitäts- und Technologiekonzern werden. Das Elektroauto wird zur Plattform für neue Geschäftsmodelle, die weit über den traditionellen Fahrzeugverkauf hinausgehen.
Rendite-Boost durch „Neue Klasse“?
Finanzvorstand Walter Mertl zeigt sich optimistisch: Der Konzern hält am strategischen EBIT-Zielkorridor von 8 bis 10 Prozent fest. Besonders die „Neue Klasse“ soll dank deutlich geringerer Batteriekosten die Profitabilität spürbar verbessern.
Doch können diese ambitionierten Pläne tatsächlich aufgehen? Die BMW-Aktie notiert aktuell rund 7 Prozent unter ihrem Augusthoch – ein Zeichen dafür, dass Anleger trotz der innovativen Ansätze noch nicht vollständig überzeugt sind.
Am 5. November steht mit der Quartalsmitteilung der nächste wichtige Termin an. Dann wird sich zeigen, ob die neue Elektrifizierungsstrategie bereits erste messbare Erfolge zeitigt – oder ob BMW zunächst weiter in die Zukunft investieren muss, bevor die Rendite stimmt.
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