BMW hat am Mittwoch die Zahlen für das dritte Quartal 2025 vorgelegt – und auf den ersten Blick sieht das Ergebnis beeindruckend aus. Der Betriebsgewinn (EBIT) schoss um 33 Prozent auf 2,26 Milliarden Euro nach oben. Das Konzernergebnis vor Steuern legte sogar um 178 Prozent auf 2,33 Milliarden Euro zu. Doch die Anleger reagierten verhalten: Im XETRA-Handel rutschte die Aktie zeitweise um 0,47 Prozent auf 79,92 Euro ab.
Warum die Zurückhaltung? Ein Blick hinter die Kulissen offenbart die Herausforderungen, mit denen der Münchner Autobauer zu kämpfen hat.
China bremst die Dynamik aus
Der eigentliche Knackpunkt liegt im Reich der Mitte. Während BMW in Europa ein Absatzplus von 9,3 Prozent und in den USA sogar 24,9 Prozent verbuchen konnte, stagnierte das Geschäft in China auf Vorjahresniveau. Das ist bitter, denn ursprünglich hatte BMW für das zweite Halbjahr mit Wachstumsdynamik gerechnet. Diese blieb aus.
CEO Oliver Zipse musste einräumen: Für den Rest des Jahres 2025 erscheint eher eine Volumenstabilisierung als Wachstum wahrscheinlich. Die monatliche Run-Rate wird voraussichtlich auf dem Niveau des ersten Halbjahres 2025 verharren. Um die Rentabilität und Liquidität der Händler zu stützen, führte BMW Unterstützungsmaßnahmen ein – die allerdings die Profitabilität im vierten Quartal belasten werden.
Zölle fressen die Marge auf
Die zweite Baustelle sind die Zölle. BMW bezifferte den negativen Effekt auf die Auto-EBIT-Marge im dritten Quartal auf rund 1,75 Prozentpunkte. Für das Gesamtjahr rechnet der Konzern mit einem Zoll-bedingten Gegenwind von 1,5 Prozentpunkten. CFO Walter Mertl machte deutlich: Die ursprünglichen Annahmen zu den Zöllen haben sich nicht wie erwartet realisiert.
Trotzdem erreichte BMW im dritten Quartal eine operative Rendite im Autogeschäft von 5,2 Prozent – mehr als die von Analysten erwarteten 4,9 Prozent. Für das Gesamtjahr bestätigte der Konzern die Prognose einer Marge zwischen 5 und 6 Prozent.
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Neue Klasse als Hoffnungsträger
Kann der BMW iX3 die Wende bringen? Das erste Modell der „neuen Klasse“ wurde im September auf der IAA Mobility in München vorgestellt und stieß auf enormes Interesse. Die Kundenaufträge übertrafen die Erwartungen. Allein in Europa reichen die Bestellungen bereits mehrere Monate ins Jahr 2026 hinein.
Der iX3 bietet eine Reichweite von über 800 Kilometern im WLTP-Zyklus und kann mit bis zu 400 Kilowatt laden – in nur 10 Minuten sind 370 Kilometer Reichweite nachgeladen. Die Produktion läuft im neuen Werk in Debrecen an, das komplett ohne fossile Brennstoffe wie Öl und Gas betrieben wird.
Das größere Bild
Bis 2027 will BMW 40 neue Modelle oder Updates mit Technologie der neuen Klasse auf den Markt bringen. Der Konzern setzt dabei weiter auf seine technologieneutrale Strategie: Im dritten Quartal machten vollelektrische Fahrzeuge 18 Prozent der globalen Verkäufe aus, zusammen mit Plug-in-Hybriden lag der Anteil elektrifizierter Fahrzeuge bei 26,2 Prozent.
Der freie Cashflow im Autosegment belief sich in den ersten neun Monaten auf 2,7 Milliarden Euro. Für das Gesamtjahr peilt BMW nun über 2,5 Milliarden Euro an – deutlich weniger als die ursprünglich prognostizierten 5 Milliarden Euro. Grund sind die geringeren Erträge und Zollrückerstattungen, die erst 2026 statt 2025 eingehen.
Fazit: Solide Zahlen in schwierigem Umfeld
BMW liefert trotz Gegenwind ein ordentliches Quartal ab. Der Gewinnsprung ist real, aber auch durch Sondereffekte wie niedrigere Garantieaufwendungen begünstigt. Die Aktie bleibt rund 12 Prozent unter ihrem 52-Wochen-Hoch von 105,33 Euro – die Investoren warten offenbar ab, ob die neue Klasse tatsächlich die erhoffte Dynamik entfachen kann.
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