Während der Stuttgarter Rivale Mercedes-Benz bei Elektroautos schwächelt, feiert man in München einen operativen Triumph. Die Strategie der Technologieoffenheit zahlt sich aus und katapultiert den Kurs auf ein neues Jahreshoch. Doch trotz der Euphorie am Markt warnen einige Analysten vor einer Überhitzung – die Diskrepanz zwischen Kurszielen und tatsächlicher Notierung wächst.
Die wichtigsten Fakten im Überblick:
- Neues Rekordhoch: Schlusskurs am Freitag bei 96,18 Euro (+3,58 %).
- Operative Stärke: BMW steigert EV-Absatz in Deutschland um 29 %, während Mercedes verliert.
- Performance: Seit Jahresanfang (YTD) liegt die Aktie 23,43 % im Plus.
- Katalysator: Aktienrückkauf über 750 Millionen Euro steht kurz vor dem Abschluss.
Strategie der Flexibilität sticht
Der fundamentale Treiber für den jüngsten Höhenflug ist eine aktuelle Studie des Center of Automotive Management (CAM). Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Während Mercedes-Benz bei vollelektrischen Fahrzeugen einen Rückgang von zwei Prozent hinnehmen musste, legte BMW auf dem Heimatmarkt um beachtliche 29 Prozent zu.
Dies bestätigt den Kurs des Managements, sich nicht verfrüht und ausschließlich auf Elektromobilität festzulegen. Der flexible Ansatz, je nach Nachfrage Verbrenner, Hybride oder E-Autos zu liefern, erweist sich im aktuellen, volatilen Marktumfeld als entscheidender Wettbewerbsvorteil. Politische Signale aus Brüssel stützen diese Haltung zusätzlich: EU-Verkehrskommissar Apostolos Tzitzikostas deutete kürzlich eine mögliche Revision des Verbrenner-Verbots für 2035 an, was BMW gegenüber Herstellern mit radikalerem E-Kurs in die Hände spielt.
Charttechnik und Analysten-Dilemma
Diese operative Stärke spiegelt sich nun auch im Chart wider. Mit dem Sprung auf 96,18 Euro markierte das Papier am Freitag ein neues 52-Wochen-Hoch und ließ damit den Widerstand hinter sich. Der Abstand zum 200-Tage-Durchschnitt hat sich mittlerweile auf fast 18 Prozent ausgeweitet, was die Dynamik des Aufwärtstrends unterstreicht.
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Dennoch sind sich die Experten uneinig über das weitere Potenzial. Bernstein Research bestätigt zwar das „Outperform“-Rating und lobt die langfristige Perspektive, doch andere Banken mahnen zur Vorsicht. Die Bank of America hob ihr Kursziel zwar kürzlich von 79 auf 85 Euro an, bleibt damit aber deutlich unter dem aktuellen Kursniveau. Die Einstufung „Underperform“ wurde beibehalten. Im Schnitt sehen die Analysten mit einem Ziel von rund 89 Euro aktuell eher Abwärtsrisiken.
Herausforderungen und Ausblick
Trotz der Rekordjagd bleiben Risiken bestehen. Der wichtige chinesische Markt leidet unter einem intensiven Preiskampf, was BMW bereits im Oktober zu einer Senkung der Jahresprognose und der EBIT-Marge zwang. Zudem verschieben sich erwartete Zoll-Rückerstattungen auf das Jahr 2026, was den Free Cashflow kurzfristig belastet.
Für Anleger richtet sich der Blick nun auf zwei konkrete Ereignisse: Zum einen endet am 8. Dezember die erste Tranche des Aktienrückkaufprogramms, was das Angebot an freien Aktien verknappt. Zum anderen gilt das Jahr 2026 als der eigentliche Lackmustest, wenn die „Neue Klasse“ technologisch neue Maßstäbe setzen soll. Bis zu den nächsten Quartalszahlen im März bleibt die Stimmung der Investoren jedoch vorerst von der aktuellen relativen Stärke gegenüber der Konkurrenz getragen.
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