Bloom Energy zählte im Jahr 2025 zu den absoluten Highflyern an der Börse und surfte perfekt auf der Welle des enormen Energiehungers durch künstliche Intelligenz. Doch nach einer explosiven Rallye mehren sich nun die Warnzeichen und erste Analysten treten spürbar auf die Bremse. Anleger stehen an diesem Donnerstag vor der entscheidenden Frage: Ist die Bewertung der Aktie mittlerweile völlig heißgelaufen oder bietet die aktuelle Volatilität eine neue Einstiegschance?
Analysten treten auf die Bremse
Verantwortlich für die gedämpfte Stimmung ist eine neue Einschätzung von Daiwa Capital Markets. Die Experten haben die Bewertung des Brennstoffzellen-Spezialisten genau analysiert und kommen zu einem ernüchternden Ergebnis: „Neutral“. Mit einem ausgegebenen Kursziel von 98 US-Dollar signalisiert die Investmentbank, dass die kurzfristigen Wachstumshoffnungen bereits weitgehend eingepreist sind.
Der Kern der Kritik richtet sich gegen die „sportliche“ Bewertung. Das Unternehmen wird mittlerweile mit einem enormen Aufschlag gehandelt, was Daiwa als Hauptgrund für die Zurückhaltung nennt. Zwar erkennen die Analysten die starke Positionierung von Bloom im Markt für Rechenzentren an, doch das Verhältnis von Preis und Leistung scheint ausgereizt.
Der KI-Traum und die Realität
Um die aktuelle Nervosität zu verstehen, lohnt ein Blick auf die Treiber der letzten Monate. Bloom Energy wandelte sich in kürzester Zeit vom Nischenplayer zum Börsenschwergewicht. Auslöser dieser Metamorphose war primär die strategische Partnerschaft mit Brookfield über 5 Milliarden Dollar im Oktober.
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Die Börsenstory ist simpel und besticht durch Logik: KI-Rechenzentren benötigen Unmengen an Strom, und die öffentlichen Netze sind oft überlastet. Die Festoxid-Brennstoffzellen von Bloom bieten hier eine unabhängige Lösung. Diese Fantasie katapultierte den Kurs seit Jahresbeginn um beeindruckende 287,10 Prozent nach oben. Untermauert wurde dieser Optimismus zuletzt durch starke Quartalszahlen, bei denen der Umsatz um 57 Prozent zulegte und die Gewinnerwartungen deutlich übertroffen wurden.
Nervenkrieg um die Bewertung
Trotz der starken operativen Entwicklung tobt nun ein Kampf zwischen Momentum-Tradern und fundamental orientierten Skeptikern. Während einige Banken wie UBS weiterhin Potenzial sehen, sorgt die vorsichtige Haltung von Daiwa für Verunsicherung. Die Aktie kämpft aktuell mit hoher Volatilität und sucht nach einer klaren Richtung.
Ohne neue Nachrichten über Mega-Deals richtet sich der Fokus nun auf die nackten Zahlen. Die Bewertung muss sich in einem Umfeld ohne tägliche Erfolgsmeldungen beweisen. Für Anleger bleibt die Situation angespannt: Die Aktie notiert aktuell bei 88,22 Euro und damit zwar noch über wichtigen Durchschnittslinien, doch der Abstand zum 52-Wochen-Hoch von 123,56 Euro zeigt, wie viel Euphorie bereits aus dem Markt gewichen ist.
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