Bloom Energy erlebt eine heftige Gegenbewegung nach einem zuvor extrem starken Jahr. Auslöser sind Zweifel an der Finanzierung zentraler Rechenzentrumsprojekte, die bisher als Wachstumsmotor galten. Das trifft einen Wert, der stark von der KI-Euphorie lebte – und nun mit der harten Realität kapitalintensiver Infrastruktur konfrontiert wird.
Finanzierungssorgen um Mega-Rechenzentrum
Im Mittelpunkt steht ein Bericht zur Finanzierung eines Großprojekts in Michigan. Demnach könnte Blue Owl Capital die Finanzierung für ein geplantes Rechenzentrum im Volumen von rund 10 Milliarden US-Dollar zurückziehen. Das Projekt war in Kooperation mit Oracle angekündigt worden und galt als wichtiger Baustein der Bloom-Wachstumsstory im KI-Umfeld.
Die Unsicherheit kommt zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Bloom Energy hatte massiv von der KI-Rally profitiert, weil die eigene Brennstoffzellentechnologie als passende Lösung für stromhungrige Rechenzentren gehandelt wurde. 2025 sorgten unter anderem:
– eine Partnerschaft über 5 Milliarden US‑Dollar mit Brookfield Asset Management und
– die Kooperationen mit Oracle
für Fantasie und einen stark gestiegenen Börsenwert. Nun zeigt sich, dass diese kapitalintensiven Projekte deutlich anfälliger für Finanzierungsschwankungen sind als zuvor erwartet.
Von „Wachstum um jeden Preis“ zu Risikofokus
Die Stimmung am Markt hat sich schnell gedreht – weg von grenzenloser Wachstumsbereitschaft hin zu deutlicher Vorsicht.
Mehrere Faktoren verstärken den Abwärtsdruck:
- Finanzierungsrisiken: Die mögliche Zurückhaltung von Blue Owl Capital signalisiert, dass institutionelle Investoren bei AI-Infrastrukturprojekten selektiver werden. Das stellt die Umsetzbarkeit großer Vorhaben in Frage.
- Makro-Belastungen: Steigende US-Staatsanleiherenditen erhöhen die Opportunitätskosten für wachstumsstarke, aber kapitalintensive Titel wie Bloom Energy. Finanzierungen werden teurer, Cashflows in ferner Zukunft weniger attraktiv.
- Bewertungsniveau: Vor der aktuellen Korrektur war die Marktkapitalisierung auf über 33 Milliarden US‑Dollar angeschwollen – ein Niveau, das wenig Raum für Enttäuschungen ließ.
Der Markt preist diese Ausführungs- und Finanzierungsrisiken nun aggressiv ein. Gemessen an den bereitgestellten Kursdaten hat die Aktie innerhalb von sieben Tagen rund 27 % verloren und liegt mit knapp 45 % Abstand deutlich unter ihrem 52‑Wochen-Hoch.
Korrekturphase nach Extremlauf
Nach der Rallye seit Jahresbeginn – der Kurs liegt trotz des Rückschlags noch fast 200 % im Plus auf Jahressicht – befindet sich die Aktie klar in einer Korrekturphase. Der Abstand von knapp 29 % zum 50‑Tage-Durchschnitt und ein extrem hoher 14‑Tage-RSI von über 90 unterstreichen, wie überhitzt die vorherige Bewegung war und wie scharf die Gegenreaktion verläuft.
Im Markt wird diese Bewegung als Neujustierung nach einem sehr optimistischen Szenario verstanden: Die jüngsten Kursverluste machen deutlich, wie abhängig die mittelfristige Wachstumsfantasie von der zuverlässigen Finanzierung weniger, sehr großer Infrastrukturprojekte ist. Solange unklar bleibt, ob das Michigan-Projekt mit Oracle und Blue Owl wie geplant umgesetzt wird oder ob ähnliche Vorhaben ebenfalls auf den Prüfstand kommen, dürfte Vorsicht dominieren.
Der zentrale Punkt: Die langfristige Nachfrage nach Strom- und Energielösungen für Rechenzentren wird im Artikel nicht in Frage gestellt, doch die Bewertungsbasis verschiebt sich – weg von reiner KI-Euphorie hin zu der nüchternen Frage, welche Projekte tatsächlich finanziert und realisiert werden können.
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