Die Party bei Bloom Energy bekommt einen Dämpfer. Nach einem extrem starken Jahr geraten nun Zweifel an einem der wichtigsten Wachstumstreiber auf: den Investitionen großer Tech-Konzerne in KI-Rechenzentren. Entscheidend ist dabei weniger die grundsätzliche Nachfrage, sondern der Zeitpunkt der Ausgaben – und genau hier setzen die Sorgen der Anleger an.
KI-Investitionen wackeln – und Bloom reagiert
Auslöser des Kursrutschs sind wachsende Bedenken, dass einige Hyperscaler – darunter Oracle – ihre Investitionen in KI-Datenzentren zeitlich strecken oder vorübergehend zurückfahren könnten. Für Bloom Energy ist das heikel, weil ein großer Teil der Wachstumsstory genau an diesem Trend hängt: stromhungrige KI-Rechenzentren, die auf zuverlässige, dezentrale Energieversorgung angewiesen sind.
Der Handel am Dienstag zeigt, wie stark Bloom von diesen Zyklen abhängig ist. Bereits kleinere Signale, dass der rasante Ausbau der KI-Infrastruktur langsamer vorangehen könnte, reichen, um die Erwartungen an das kurzfristige Wachstum deutlich zurückzunehmen. Besonders empfindlich trifft das eine Aktie, die in den vergangenen Quartalen von Rekordumsätzen und besseren Margen profitiert hat – genau aus dem Segment, das nun in Frage steht.
Im Vergleich zum 52‑Wochen-Hoch von 123,56 Euro liegt der Titel inzwischen fast 40 % darunter, nachdem er innerhalb der letzten sieben Tage um rund 21 % nachgegeben hat. Damit spiegelt der Kurs eine rasche Neubewertung der kurzfristigen Perspektiven wider – nach einem zuvor außergewöhnlichen Lauf.
Analysten gespalten, Hebelprodukt gestartet
Trotz der neuen Unsicherheit gibt es weiter klare Unterstützer auf Analystenseite. So hat BTIG-Analyst Gregory Lewis am 16. Dezember seine Kaufempfehlung für die Aktie bestätigt. Insgesamt fällt das Bild jedoch gemischt aus: Plattformen wie TipRanks berichten von einem „Moderate Buy“-Konsens, während eine von MarketBeat zitierte Umfrage unter 26 Analysten im Durchschnitt lediglich auf „Hold“ kommt. Die Einschätzungen spiegeln damit den Spagat zwischen beeindruckender Wachstumsstory und hoher Abhängigkeit von wenigen Großkunden wider.
Parallel dazu sorgt ein neues Finanzprodukt für zusätzliche Aufmerksamkeit. Leverage Shares hat den „Leverage Shares 2X Long BE Daily ETF“ (Ticker: BEG) aufgelegt, der die doppelte tägliche Kursbewegung der Bloom-Energy-Aktie abbilden soll. Die Einführung eines solchen gehebelten Produkts zeigt, dass institutionelle Anbieter die hohe Volatilität und das spekulative Interesse an dem Wertpapier gezielt adressieren. Kurzfristige Schwankungen könnten sich damit noch verstärken, während langfristig orientierte Anleger die strukturelle Story im Blick behalten.
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Starke Ausgangslage, aber Zeitplan unter Beobachtung
Die aktuelle Korrektur trifft eine Aktie, die 2025 zuvor einen außergewöhnlichen Anstieg hingelegt hatte. Bis gestern hatte Bloom Energy seit Jahresbeginn ein Plus von über 300 % in US-Dollar verzeichnet und gehörte damit zu den Top-Performern am US-Markt. Die Erwartung dahinter: Die Festoxid-Brennstoffzellentechnologie von Bloom könnte zu einem zentralen Baustein für die Energieversorgung von KI-Infrastruktur werden.
Die Zahlen zum dritten Quartal hatten dieses Narrativ eindrucksvoll untermauert. Bloom meldete am 28. Oktober einen Gewinn je Aktie von 0,15 US‑Dollar – deutlich über den Konsensschätzungen von 0,08 US‑Dollar. Der Umsatz stieg auf 519,05 Mio. US‑Dollar, ein Plus von 57,1 % im Jahresvergleich. Solche Wachstumsraten hatten den Glauben gestärkt, dass das Unternehmen in kurzer Zeit erheblich skalieren kann.
Wesentlich für die hohe Bewertung waren außerdem große strategische Vereinbarungen: Ein 5‑Mrd.-US‑Dollar-Deal mit Brookfield zur Finanzierung von KI-Infrastruktur sowie Pläne, die Produktionskapazität auf 2 Gigawatt auszuweiten. Der aktuelle Kursrutsch deutet nun darauf hin, dass der Markt vor allem den Zeitplan dieser Projekte neu kalibriert. Die Sorge: Die erwarteten Umsätze kommen nicht grundsätzlich weg, sondern später als bisher eingepreist.
Ausblick: Nächste Zahlen als Belastungstest
Nach der jüngsten Korrektur steht vor allem eines im Fokus: Klarheit über die Investitionspläne der wichtigsten Kunden. Entscheidend wird sein, ob Bloom Energy bestätigen kann, dass große Projekte wie die Brookfield-Kooperation und der Ausbau der Kapazitäten im geplanten Rahmen umgesetzt werden – oder ob sich die Realisierung spürbar nach hinten verschiebt.
Mit einem 12‑Monats-Plus von knapp 200 % und einem Kurs, der immer noch deutlich über dem 200‑Tage-Durchschnitt von 48,02 Euro notiert, bleibt die Aktie ein typischer Hochrisiko-Wachstumstitel. Die Kombination aus hoher Volatilität und ambitionierten Erwartungen macht den nächsten Quartalsbericht zu einem Schlüsselmoment: Dort wird das Management die aktuellen Marktsorgen direkt adressieren und eine aktualisierte Sicht auf die AI-bezogenen Projekte liefern müssen.
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