Die größte Kryptowährung der Welt konsolidiert zum Jahresende im Bereich von 87.000 US-Dollar. Nach einem volatilen Schlussquartal mit Kursverlusten von rund 20 Prozent seit dem Oktoberhoch bleibt die Lage angespannt. Doch während dünne Feiertagsumsätze für Unsicherheit sorgen, deuten sich an anderer Stelle erste stabilisierende Faktoren an – allen voran aus Japan.
Japanische Notenbank bremst Zinssorgen ab
Die Bank of Japan (BoJ) hatte am 19. Dezember mit einer Zinsanhebung um 25 Basispunkte auf 0,75 Prozent reagiert – der höchste Stand seit 1995. Auslöser war eine hartnäckige Inflation, die zeitweise bei rund drei Prozent lag und damit deutlich über dem Zwei-Prozent-Ziel der Notenbank.
Nun aber zeigen aktuelle Daten eine Entspannung: Der Tokioter Kern-Verbraucherpreisindex, der als Frühindikator für die nationale Teuerung gilt, fiel im Dezember auf 2,3 Prozent – nach 2,8 Prozent im Vormonat. Das dämpft die Befürchtung, die BoJ könnte 2026 aggressiv weiter an der Zinsschraube drehen. Für Risiko-Assets wie Bitcoin bedeutet das eine leichte Entlastung, da die Sorge vor einem raschen Rückbau des sogenannten „Yen Carry Trade“ nachlässt.
Institutionelle Investoren ziehen Geld ab
Die Zurückhaltung professioneller Anleger spiegelt sich klar in den Kapitalflüssen wider. US-amerikanische Bitcoin-Spot-ETFs verzeichneten in der Woche bis zum 26. Dezember Nettoabflüsse von etwa 589 Millionen US-Dollar. Besonders der iShares Bitcoin Trust (IBIT) verlor rund 243 Millionen Dollar. Einzig Fidelitys FBTC stemmte sich mit Zuflüssen von gut 110 Millionen Dollar gegen den Trend.
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Am Freitag lief zudem ein Rekord-Optionspaket im Volumen von 27 Milliarden US-Dollar aus. Das entlastete zwar die Orderbücher von Absicherungspositionen, hinterlässt aber gleichzeitig dünne Liquidität. Größere Käufe oder Verkäufe könnten daher kurzfristig für überproportionale Kursbewegungen sorgen, bis im Januar die Volumen wieder anziehen.
Technische Marken und Ausblick
Bitcoin bewegt sich aktuell in einer engen Spanne. Der Widerstand bei 90.450 US-Dollar muss nachhaltig überwunden werden, um den kurzfristigen Abwärtstrend zu brechen. Nach unten hin bildet die Marke von 86.380 Dollar die Verteidigungslinie – ein Bruch würde den Weg in Richtung 83.000 Dollar öffnen.
Der Crypto Fear & Greed Index notiert bei 24 Punkten und signalisiert damit „Extreme Furcht“. Historisch fallen solche Phasen oft mit Akkumulationsphasen langfristiger Investoren zusammen, während kurzfristige Spekulanten kapitulieren. Anfang 2026 rückt zudem die Debatte um das Market Structure Bill im US-Senat in den Fokus – eine mögliche Weichenstellung für mehr regulatorische Klarheit.
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