Bitcoin verteidigt zum Jahresende wichtige Unterstützungszonen und zeigt sich nach einer Phase der Unsicherheit wieder stabiler. Während die Kryptowährung noch deutlich unter ihrem Rekordhoch notiert, mehren sich Signale, dass sich Marktstruktur und Umfeld beruhigen. Entscheidend ist dabei weniger der kurzfristige Kursausschlag, sondern das Zusammenspiel aus Fed-Liquidität, ETF-Strömen und Regulierung.
Kurslage und technische Einordnung
Bitcoin notiert heute bei rund 89.700 US‑Dollar und damit leicht im Minus gegenüber dem Vortag. Auf Sicht von sieben Tagen steht dennoch ein kleines Plus, während der Abstand zum 52‑Wochen-Hoch bei gut 28 % liegt – die aktuelle Phase wirkt damit eher wie eine Konsolidierung nach der starken Rally zuvor als wie ein Trendbruch.
Der RSI von 38 signalisiert keinen extrem überverkauften Zustand, aber auch keine Überhitzung. Aus Marktsicht spricht das für einen neutralen bis abwartenden Modus, in dem sich Käufer und Verkäufer grob die Waage halten.
ETF-Flows und On-Chain-Daten
Auf der Blockchain- und Derivateseite ergibt sich ein gemischtes, insgesamt aber konstruktives Bild:
- ETF-Ströme: US‑Spot-Bitcoin-ETFs verzeichneten am 26. Dezember deutliche Nettomittelabflüsse von rund 275,9 Mio. US‑Dollar, davon entfielen etwa 192,6 Mio. US‑Dollar auf BlackRocks IBIT. Gleichzeitig zeigen orderbuchnahe Daten großer Börsen wie Coinbase und Kraken, dass andere Marktteilnehmer diese Abgaben weitgehend aufgefangen haben. Das deutet auf eine solide Nachfrage jenseits der ETF-Schiene hin.
- Funding-Rates: Die Finanzierungsraten auf großen Derivateplattformen haben sich normalisiert. Exzessive Long- oder Short-Hebel, wie sie früher im Quartal zeitweise zu sehen waren, sind derzeit nicht erkennbar. Dadurch sinkt das Risiko abrupter Zwangsliquidationen.
- Netzwerkaktivität: Die Hashrate liegt nahe ihren Höchstständen. Miner sichern das Netzwerk weiter mit hoher Rechenleistung ab und positionieren sich bereits für das Geschäftsjahr 2026. Strukturelle Schwächesignale sind von dieser Seite aktuell nicht zu sehen.
Unterm Strich hat der Markt also nennenswerte ETF-Abflüsse absorbiert, ohne zentrale Unterstützungszonen preiszugeben – ein Reifezeichen für den Handel.
Fed-Liquidität als Rückenwind
Auf der Makroseite wirkt vor allem die US‑Notenbank als wichtiger Faktor für Risikoassets. Am 22. Dezember hat die Federal Reserve über Repo-Operationen rund 6,8 Mrd. US‑Dollar an Liquidität ins System gegeben. Es handelt sich um die erste Maßnahme dieser Art seit 2020, mit dem Ziel, saisonale Jahresend-Spannungen am Geldmarkt zu entschärfen.
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Auch wenn das Volumen kleiner ausfiel als manche Marktgerüchte vermuten ließen, sendet der Schritt ein klares Signal: Die Fed ist bereit, bei Bedarf aktiv in die kurzfristige Finanzierung einzugreifen. Für Bitcoin und andere „harte“ Assets ist das ein psychologisch wichtiger Rückenwind, weil die Angst vor abrupten Liquiditätsengpässen etwas nachlässt.
Regulierung: Licht und Schatten
Regulatorisch zeigt sich ein geteiltes Bild zwischen US‑Bundesstaaten und internationalen Standardsetzern.
In Arizona hat Senatorin Wendy Rogers zwei Gesetzentwürfe (SB 1044 und SCR 1003) eingebracht, die virtuelle Währungen von der staatlichen Vermögenssteuer ausnehmen sollen. Bestandteil ist eine Verfassungsänderung, die den Wählern bei der US‑Präsidentschaftswahl im November 2026 zur Abstimmung vorgelegt werden müsste. Für Bitcoin wäre das im Erfolgsfall ein langfristiger Adoptionsimpuls, kurzfristig ändert sich jedoch noch nichts.
Auf globaler Ebene stockt dagegen die Umsetzung neuer Bankenregeln. Die Basel-Kommission hat zwar Rahmenwerke für Krypto-Exposures in Bankbilanzen vorgeschlagen, doch unter anderem die USA und das Vereinigte Königreich verweigern vorerst die unmittelbare Einführung. Begründung: weiterer Prüfbedarf. Das bremst Hoffnungen auf eine schnelle, breitflächige Integration von Bitcoin in Bankbilanzen zu Beginn des Jahres 2026.
Institutionelle Stimmung und Ausblick
Auf der institutionellen Seite wird das Tempo etwas gedrosselt, komplett abgebrochen ist das Interesse aber nicht. Berichte sprechen von ersten Vorgesprächen bei JPMorgan über mögliche Bitcoin-Handelsangebote. Von einer finalen Entscheidung oder einem nahen Start kann jedoch keine Rede sein – frühere Spekulationen über einen unmittelbar bevorstehenden Rollout wurden damit relativiert.
Stimmungsindikatoren beschreiben das Marktumfeld derzeit als neutral mit vorsichtigem Optimismus. Entscheidend war zuletzt, dass der Bereich um 87.000 US‑Dollar gehalten werden konnte, obwohl ETF-Abflüsse auftraten. Für die nächsten Wochen rückt aus charttechnischer Sicht vor allem der Widerstandsbereich um 90.500 US‑Dollar in den Blick: Ein nachhaltiger Ausbruch darüber würde die Stabilisierung zum Jahresende untermauern, während ein erneuter Rückfall in Richtung Jahrestief bei rund 84.700 US‑Dollar das Bild spürbar eintrüben würde.
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