Die Beyond Meat Aktie hat gestern nach einem schwachen Wochenstart deutlich zugelegt und rund 6 % gewonnen. Der Anstieg erfolgt jedoch vor dem Hintergrund einer neuen Wertpapierklage-Untersuchung und anhaltender operativer Schwäche. Wie stabil ist dieser Rebound?
Kurssprung trotz Rechtsrisiken
Am Dienstag legte die Aktie an der Nasdaq um 6,2 % auf etwa 1,11 US-Dollar zu. Die Papiere eröffneten bei 1,04 US-Dollar und stiegen im Tagesverlauf bis auf 1,11 US-Dollar. Mit rund 22,6 Millionen gehandelten Aktien lag das Volumen zwar hoch, aber unter den jüngsten Tagesdurchschnitten.
Das deutet darauf hin, dass der Anstieg eher von technischen Faktoren wie Eindeckungen leerverkaufter Positionen als von neuem fundamental getriebenem Kaufinteresse geprägt sein könnte. Am Montag hatten die Titel nach Bekanntwerden einer neuen Untersuchung wegen möglichen Wertpapierbetrugs zunächst nachgegeben.
Ausgangspunkt ist eine am Montag (15. Dezember) veröffentlichte Sammelklage-Untersuchung der Kanzlei Bleichmar Fonti & Auld LLP (BFA). Im Fokus steht der Vorwurf, Beyond Meat und Führungskräfte könnten gegen US-Wertpapiergesetze verstoßen haben, indem sie den Wert bestimmter langlebiger Vermögenswerte zu hoch angesetzt haben. Bereits im dritten Quartal hatte das Unternehmen einen nicht zahlungswirksamen Wertberichtigungsaufwand von 77,4 Mio. US-Dollar auf genau diese Vermögenswerte verbucht.
Die Untersuchung stellt damit indirekt die Bewertungs- und Transparenzpraxis des Unternehmens vor der Abschreibung infrage. Der Kursrutsch zu Wochenbeginn und der anschließende Kurssprung um gut 6 % wirken damit eher wie eine Gegenbewegung in einem stark schwankenden Marktumfeld als wie ein Vertrauensbeweis.
Schwache Fundamentaldaten
Fundamental steht Beyond Meat weiter unter erheblichem Druck. Beim Kurs von rund 1,11 US-Dollar notiert die Aktie nur noch auf einem Bruchteil früherer Höchststände. Belastend wirken vor allem die hohe Verschuldung von über 1,2 Mrd. US-Dollar und rückläufige Umsätze.
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Im dritten Quartal 2025 erzielte das Unternehmen Nettoerlöse von 70,2 Mio. US-Dollar, ein Rückgang um 13,3 % gegenüber dem Vorjahr. Gleichzeitig fiel ein Nettoverlust von 110,7 Mio. US-Dollar an. Die Kombination aus sinkenden Erlösen, hohen Verlusten und hoher Verschuldung spiegelt sich auch in der Analysteneinschätzung wider: Der aktuelle Konsens liegt bei „Strong Sell“.
Eine im Oktober 2025 durchgeführte Schuldenrestrukturierung verschaffte dem Unternehmen zwar Zeit durch verlängerte Laufzeiten, ging aber zulasten der Aktionäre, da damit eine Verwässerung verbunden war. Die nun laufende Untersuchung wegen möglichen Wertpapierbetrugs verschärft das Risikoprofil zusätzlich und erinnert an Problemlagen anderer bereits angeschlagener Unternehmen der Branche.
Stichpunkte zur Lage:
- Hohe Nettoverschuldung von über 1,2 Mrd. US-Dollar
- Q3-Umsatz 2025: 70,2 Mio. US-Dollar (–13,3 % YoY)
- Q3-Nettoverlust 2025: 110,7 Mio. US-Dollar
- Nicht zahlungswirksame Wertberichtigung: 77,4 Mio. US-Dollar
- Analystenkonsens: „Strong Sell“
Technische Marken und Ausblick
Kurzfristig ist mit anhaltend hoher Volatilität zu rechnen. Die Marke von 1,00 US-Dollar stellt eine wichtige psychologische Unterstützung dar. Ein Bruch dieser Marke könnte zusätzlichen Verkaufsdruck auslösen. Auf der Oberseite dürfte der Bereich um den 50-Tage-Durchschnitt, aktuell bei rund 1,39 US-Dollar, als erste markante Widerstandszone fungieren.
Für die weitere Kursentwicklung sind vor allem zwei Faktoren entscheidend: neue Informationen zur BFA-Untersuchung oder zu möglichen weiteren Kanzleien, die sich anschließen, sowie klare operative Signale in Form von wieder anziehenden Umsätzen oder verbesserten Margen. Bleiben positive fundamentale Impulse aus, könnte sich der Kursanstieg vom Dienstag im Rückblick als kurze technische Erholung erweisen.
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