Beyond Meat bleibt unter Verkaufsdruck. Nach erneuten Kurszielen nahe dem Pennystock-Bereich und wachsender juristischer Unsicherheit verlor die Aktie gestern rund 7,6 % und schloss bei etwa 1,11 US‑Dollar. Auslöser waren vor allem deutliche Zielsenkungen durch große Investmenthäuser sowie die anhaltenden Folgen verspäteter Finanzberichte.
- Kursrückgang um rund 7,6 % auf etwa 1,11 US‑Dollar
- Mizuho und Barclays senken Kursziele jeweils auf 1,00 US‑Dollar
- Verzögerter Q3-Bericht und hohe Wertberichtigung belasten Vertrauen
- Mehrere Kanzleien prüfen mögliche Wertpapierklagen
- Kursverfall seit dem Hoch 2019 bei rund 240 US‑Dollar auf zuletzt 0,50 US‑Dollar
Analysten drehen weiter ab
Der wichtigste Impuls für den Kursrutsch war eine erneute Welle negativer Analystenkommentare. Mizuho Securities senkte das Kursziel von 1,50 auf 1,00 US‑Dollar und verwies auf ein schwieriges Umfeld. Barclays schloss sich an und reduzierte sein Ziel ebenfalls auf 1,00 US‑Dollar.
Begründet wurden die Schritte mit „zunehmenden Herausforderungen“ im Markt für alternative Proteine. Analysten sehen eine stärkere Rückkehr der Verbraucher zu Fleischprodukten tierischen Ursprungs und härteren Wettbewerb im pflanzenbasierten Segment. Entsprechend wächst die Skepsis, ob Beyond Meat kurzfristig wieder nennenswerte Marktanteile zurückgewinnen und in die Profitabilität zurückkehren kann.
Zusätzlichen Druck bringt eine hohe, nicht zahlungswirksame Wertberichtigung sowie die Verzögerung beim Quartalsbericht zum dritten Quartal. Diese Kombination hat die Bewertung deutlich belastet und das Vertrauen vieler Investoren erschüttert – die gestrigen Kurszielsenkungen sind Ausdruck dieser Neubewertung.
Juristischer Druck nimmt zu
Parallel verschärft sich die rechtliche Lage. Mehrere Kanzleien, darunter BFA Law und Pomerantz LLP, haben Untersuchungen wegen möglicher Wertpapierverstöße angekündigt. Im Raum steht der Vorwurf, das Unternehmen und Mitglieder des Managements könnten falsche oder irreführende Aussagen zur Geschäftslage gemacht haben.
Im Fokus stehen vor allem Angaben zum Wert der Vermögenswerte und zur Notwendigkeit der jüngst ausgewiesenen Wertberichtigungen. Die Untersuchungen zielen darauf ab zu klären, ob Investoren dadurch geschädigt wurden.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Beyond Meat?
Historischer Absturz der Bewertung
Der aktuelle Rückgang ist Teil eines jahrelangen Abwärtstrends. Von einem Allzeithoch nahe 240 US‑Dollar im Jahr 2019 ist die Aktie um etwa 99 % gefallen.
Am 16. Oktober markierte der Titel mit 0,50 US‑Dollar ein neues Rekordtief, ehe es im Dezember zu einer kurzen, stark schwankungsgetriebenen Erholung in den Bereich um 1,20 US‑Dollar kam. Der Schlusskurs von rund 1,11 US‑Dollar signalisiert nun, dass diese Erholungsbewegung ins Stocken geraten ist. Die Marktkapitalisierung liegt nur noch bei etwa 500 Millionen US‑Dollar und damit weit unter früheren Spitzenwerten.
Der Bruch mit der früheren Wachstumsstory zeigt sich auch in den Zahlen. Beyond Meat baut seine Produktpalette zwar weiter aus, etwa mit Beyond Sun Sausage und neuen Steak-Varianten, doch die Finanzkennzahlen deuten auf anhaltenden Mittelabfluss und sinkende Margen hin. Die bereits gemeldete Wertberichtigung belegt zudem, dass die in der Bilanz angesetzten Vermögenswerte nicht mehr dem realisierbaren Marktwert entsprechen und damit die Verkleinerung des Gesamtmarkts widerspiegeln.
Ausblick: Entscheidend wird der Q3-Bericht
In den kommenden Wochen richtet sich der Blick vor allem auf die nachgelieferten Zahlen zum dritten Quartal. Solange der geprüfte Bericht fehlt, bleibt die Unsicherheit hoch und der Kurs anfällig für weitere Rückschläge.
Aus technischer Sicht handelt die Aktie in einer empfindlichen Zone. Die Marke von 1,00 US‑Dollar fungiert als psychologische Unterstützung. Ein Rutsch darunter könnte einen erneuten Test des Oktober-Tiefs bei 0,50 US‑Dollar nach sich ziehen. Umgekehrt könnte eine positiv aufgenommene Ergebnisveröffentlichung oder ein für das Unternehmen günstiger Verlauf der juristischen Verfahren kurzfristig zu einem Eindecken von Leerverkaufspositionen und damit zu kräftigen Gegenbewegungen führen.
Derzeit überwiegt jedoch eine vorsichtige Haltung auf Analystenseite. Mit Kurszielen knapp über der 1‑Dollar-Marke signalisiert die Mehrheit, dass das Chance-Risiko-Verhältnis als klar belastet gilt, bis Beyond Meat eine belastbare Perspektive für stabilere Umsätze und Margen vorlegen kann.
Beyond Meat-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Beyond Meat-Analyse vom 13. Dezember liefert die Antwort:
Die neusten Beyond Meat-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Beyond Meat-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 13. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Beyond Meat: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...
