Die spanische BBVA ist mit ihrem Übernahmeversuch der Banco Sabadell spektakulär gescheitert – und die Anleger feiern das Scheitern. Die Aktie schoss am Freitag um über zehn Prozent auf 17,38 Euro und erreichte damit den höchsten Stand seit 2007. Was zunächst paradox erscheint, hat einen simplen Grund: BBVA kündigte einen milliardenschweren Aktienrückkauf an.
Nur 25,47 Prozent der Sabadell-Aktionäre haben das Übernahmeangebot angenommen. Die spanische Aufsichtsbehörde CNMV erklärte die Offerte für gescheitert, da mindestens 30 Prozent nötig gewesen wären. Bereits vor fünf Jahren war ein ähnlicher Versuch kläglich gescheitert.
Der zweite Anlauf endet im Fiasko
BBVA hatte eine eigene Aktie für 4,8376 Sabadell-Papiere geboten und den Konkurrenten damit mit 16,3 Milliarden Euro bewertet. Verwaltungsratschef Carlos Torres, der seit 2018 im Amt ist, hatte fest an den Erfolg geglaubt. Ein teurer Irrtum: Drei Viertel der Sabadell-Anteilseigner lehnten das Angebot ab.
Die Widerstände kamen von mehreren Seiten. Sabadells Führung bezeichnete beide Offerten als zu niedrig. Auch die spanische Regierung zeigte sich wenig begeistert und stellte Forderungen, die eine Übernahme unattraktiv machten.
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Aktienrückkauf als Trostpflaster
Als Reaktion auf das Scheitern kündigt BBVA einen Aktienrückkauf in „signifikanter“ Höhe an – rund eine Milliarde Euro sollen noch diesen Monat fließen. Nach Genehmigung der EZB folgt ein weiteres umfangreiches Programm. Die Anleger honorieren diese Strategie: Der Kurs stieg zeitweise um mehr als zehn Prozent.
Die Bank hätte mit der Sabadell-Übernahme ihr spanisches Geschäft deutlich ausgebaut und die Abhängigkeit von volatilen Märkten wie Mexiko, Südamerika und der Türkei reduziert. Mexiko bleibt vorerst der wichtigste Markt für BBVA.
Höhenflug trotz Rückschlag
Das gescheiterte Übernahme-Abenteuer bremst den Höhenflug der BBVA-Aktie nicht. Im laufenden Jahr legte das Papier bereits um fast 80 Prozent zu – der Börsenwert kletterte auf rund 98 Milliarden Euro. Damit zählt BBVA zu den wertvollsten Banken der Eurozone. Sabadell hingegen verlor am Freitag rund sechs Prozent.
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