Jahrelang lastete auf den Bayer-Papieren vor allem eines: Die Frage, wann die Pipeline endlich liefert. Am Freitagabend kam die Antwort – und zwar gleich doppelt. Eine FDA-Beschleunigung für ein Lungenkrebsmittel und grünes Licht aus Brüssel für ein Wechseljahres-Präparat lassen die Aktie aufatmen. Reicht das, um die Trendwende einzuleiten?
Während im regulären Xetra-Handel am Freitag noch Zurückhaltung herrschte, zündete die Nachricht im nachbörslichen Geschäft. Auf Tradegate schossen die Papiere um über 3 Prozent nach oben – getragen von der Hoffnung, dass die Restrukturierung unter CEO Bill Anderson nun greifbare Erfolge zeigt.
FDA gibt grünes Licht: Lungenkrebs-Therapie beschleunigt zugelassen
Die wichtigste Meldung des Tages: Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat Hyrnuo (Wirkstoff: Sevabertinib) im beschleunigten Verfahren zugelassen. Das Präparat richtet sich an Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC), die eine spezifische HER2-Mutation aufweisen und bereits vorbehandelt wurden.
Warum das wichtig ist:
- Bayer positioniert sich damit in einem hart umkämpften Onkologie-Markt gegen Schwergewichte wie AstraZeneca und Boehringer Ingelheim
- Die Zulassung bestätigt die Wirksamkeit der Präzisionsonkologie-Strategie
- Erste Umsätze könnten bereits 2026 fließen – dringend benötigte Einnahmen angesichts auslaufender Patente bei Blockbustern wie Xarelto
Flankiert wird der US-Erfolg von einer zweiten Nachricht aus Europa: Die EU-Kommission erteilte die Zulassung für Lynkuet (Elinzanetant) zur Behandlung moderater bis schwerer Wechseljahres-Symptome. Analysten trauen dem Präparat Blockbuster-Potenzial zu – ein Lichtblick im schwächelnden Portfolio.
Pipeline liefert: Endlich Proof Points
Die Branche forderte sie, Anleger sehnten sie herbei – nun sind sie da: konkrete Beweise für die Werthaltigkeit der Bayer-Pipeline. Jahrelang dominierte die Angst vor Patentklippen und Glyphosat-Prozessen die Debatte. Die Pharma-Sparte galt als Hoffnungsträger, lieferte aber zu wenig Handfestes.
Mit Hyrnuo und Lynkuet ändert sich die Narrative:
- Hyrnuo erschließt ein lukratives Nischensegment in der Lungenkrebstherapie
- Lynkuet könnte im Milliardenmarkt Frauengesundheit signifikante Marktanteile erobern
- Eine erweiterte Partnerschaft mit TetraScience soll zudem das Datenmanagement in der Forschung optimieren – ein Baustein der digitalen Transformation
Die Analysten dürften ihre Modelle nun anpassen müssen. Positive Kommentare könnten den Kurs weiter Richtung 28,50 Euro treiben – eine Marke, die charttechnisch als nächster Widerstand gilt.
Was jetzt auf Anleger zukommt
Der nachbörsliche Kurssprung auf Tradegate zeigt: Die Investoren honorieren die Fortschritte. Doch die Bewährungsprobe steht noch aus. Am Montag wird sich zeigen, ob das Momentum trägt:
- US-Anleger reagieren: Die FDA-News stammt aus den USA – wie die Wall Street darauf reagiert, wird den Trend vorgeben
- Charttechnik im Fokus: Ein nachhaltiger Ausbruch über 28 Euro wäre ein wichtiges Kaufsignal und könnte den Weg Richtung 30 Euro öffnen
- Analystenkommentare: Erste Einschätzungen von Investmenthäusern werden erwartet – positive Stimmen könnten als Katalysator wirken
Nach monatelangem Kampf um die 27-Euro-Marke liefert Bayer nun Argumente für Zuversicht. Die doppelte Zulassung stärkt die Pharma-Sparte genau dort, wo sie am nötigsten war: bei greifbaren Umsatztreibern. Ob daraus eine echte Trendwende wird, entscheidet sich in den kommenden Wochen.
Bayer-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Bayer-Analyse vom 22. November liefert die Antwort:
Die neusten Bayer-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Bayer-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 22. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Bayer: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...
