Die Baxter International Aktie schließt eine Woche ab, die von umfangreichen Kapitalmarktaktivitäten geprägt war. Der Medizintechnik-Konzern emittierte neue Anleihen im Volumen von 2 Milliarden US-Dollar und legte erste Ergebnisse für Umtauschangebote älterer Schuldtitel vor. Gleichzeitig rückt eine Klagefrist näher, während Analysten die Aktie weiterhin zurückhaltend bewerten.
Strategische Schuldenumstrukturierung
Im Zentrum steht eine aggressive Refinanzierungsaktion. Baxter gab neue Senior Notes in drei Tranchen aus: 300 Millionen Dollar mit Fälligkeit 2029 (4,450%), 700 Millionen Dollar (2030, 4,900%) und 1 Milliarde Dollar (2035, 5,650%).
Parallel dazu laufen Umtauschangebote für ältere Anleihen. Bis zum 5. Dezember wurden bereits erhebliche Beträge angeboten:
* Bei den 2,600%-Notes von 2026 wurden 420,6 Millionen Dollar von 750 Millionen Dollar ausstehender Nominale zum Umtausch angeboten.
* Bei den 1,915%-Notes von 2027 waren es sogar 1,089 Milliarden Dollar von 1,45 Milliarden Dollar. Der Rückkauf dieser Tranche ist auf 600 Millionen Dollar gedeckelt.
Die Nettoerlöse aus der Neuemission von rund 1,99 Milliarden Dollar sollen diese Rückkäufe sowie die Rückzahlung eines bereits am 4. Dezember getilgten Terminkredits finanzieren. Die Abwicklung für die frühzeitig angebotenen Anleihen ist für Montag, den 8. Dezember, geplant.
Analysten bleiben vorsichtig
Während das Finanzmanagement aktiv ist, bleibt die Stimmung unter Aktienanalysten verhalten. Zacks Research stufte Baxter kürzlich von „Strong Sell“ auf „Hold“ hoch. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei etwa 22,50 Dollar, was von aktuell rund 18,54 Dollar ein moderates Aufwärtspotenzial bedeuten würde. Einige Analysten halten jedoch an einem „Sell“-Rating mit einem Kursziel von nur 15,00 Dollar fest.
Im dritten Quartal 2025 übertraf der Konzern mit einem bereinigten Gewinn je Aktie (EPS) von 0,69 Dollar die Erwartungen von 0,60 Dollar. Dennoch hat das Management die Quartalsdividende auf einen symbolischen Betrag von 0,01 Dollar je Aktie reduziert, was oft als Fokussierung auf Schuldenabbau und operative Flexibilität gewertet wird.
Rechtliche Risiken und geteilte Institutionen
Neben den Finanzen beschäftigt Baxter eine Sammelklage. Rechtsanwaltskanzleien wie The Rosen Law Firm erinnern Anleger an die Frist bis zum 15. Dezember 2025, um sich als Hauptkläger in einem Wertpapierbetrugsverfahren zu bewerben. Die Klage betrifft Vorwürfe im Zusammenhang mit der Novum IQ Large Volume Pump (LVP) und angeblichen Offenlegungsmängeln zwischen Februar 2022 und Juli 2025.
Institutionelle Anleger sind uneins. Dodge & Cox erhöhte seinen Anteil im zweiten Quartal 2025 um 1,3% und hält nun etwa 10,15% des Unternehmens. Der New York State Common Retirement Fund reduzierte seine Position im gleichen Zeitraum dagegen um 26,4%.
Die unmittelbare Aufmerksamkeit gilt nun der Abwicklung der Umtauschangebote am 8. Dezember. Die Ernennung des Hauptklägers für die Sammelklage Mitte Dezember stellt einen weiteren beobachtungswürdigen Termin dar. Für das Gesamtjahr 2025 bestätigte Baxter seine EPS-Prognose von 2,35 bis 2,40 Dollar. Der Markt wird beurteilen, ob die jüngste Bilanzrestrukturierung die Basis für eine Trendwende im Jahr 2026 schaffen kann.
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