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BASF Aktie: Milliarden-Wette auf China – und jetzt?

BASF startet Produktion am neuen China-Standort Zhanjiang und kauft eigene Aktien zurück, während Analysten ihre Kursziele senken und die China-Strategie hinterfragen.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • Neuer Verbundstandort in China nimmt Betrieb auf
  • 1,5 Milliarden Euro Aktienrückkauf bis 2026
  • Analysten kürzen Kursziele für BASF-Aktie
  • Börsengang der Agrarsparte für 2027 geplant

Der Ludwigshafener Chemiekonzern kämpft an mehreren Fronten gleichzeitig. Während Analysten reihenweise ihre Kursziele streichen, startet das Management eine Milliarden-Offensive. Die Aktie pendelt bei 44 Euro – doch sowohl 30 als auch 60 Euro sind realistisch. Was steckt dahinter?

Größtes Investment der Firmengeschichte läuft

Seit Anfang November produziert der neue Verbundstandort in Zhanjiang. BASF-Chef Markus Kamieth setzt auf „local for local“ – fertigen dort, wo die Kunden sitzen. Das klingt nach einer vernünftigen Strategie, birgt aber erhebliche Risiken. Die lokalen Wettbewerber haben massive Überkapazitäten aufgebaut, was die Preise unter Druck setzt. Hinzu kommen politische Spannungen zwischen China und dem Westen.

Parallel dazu plant BASF zusammen mit dem österreichischen Unternehmen ANDRITZ eine Anlage in Aarhus, Dänemark. Dort sollen jährlich 435.000 Tonnen CO2 aus Abgasen gefiltert werden. Der Haken: Ohne dänische Fördergelder wird daraus nichts.

Aktienrückkauf trifft auf fallende Kursziele

1,5 Milliarden Euro fließen seit November in den Rückkauf eigener Aktien. Bis Juni 2026 läuft das Programm. In der ersten Woche verschwanden bereits 1,17 Millionen Stück vom Markt. Die Botschaft des Managements ist eindeutig: Der aktuelle Kurs liegt unter dem fairen Wert.

Die Analysten sehen das unterschiedlich. Die Deutsche Bank hat das Kursziel bei 51 Euro belassen – das wären 17 Prozent Plus vom aktuellen Niveau. Goldman Sachs dagegen kürzte von 52 auf 46 Euro, Jefferies von 45 auf 43 Euro. Im Juli musste BASF die Jahresprognose nach unten korrigieren. Beim EBITDA vor Sondereffekten rechnet man nun mit 7,3 bis 7,7 Milliarden Euro.

Börsengang der Agrarsparte nimmt Formen an

2027 soll Agricultural Solutions an die Frankfurter Börse. Die Mehrheit bleibt zwar bei BASF, doch der Bereich bekommt mehr Eigenständigkeit. Ab Mai 2026 übernimmt Livio Tedeschi die Führung und rückt in den Vorstand auf. Der Börsengang ist Teil der „Winning Ways“-Strategie: Konzentration aufs Kerngeschäft, alles andere wird verkauft oder verselbstständigt. Die Lacksparte ist bereits abgestoßen.

Charttechnisch auf der Kippe

Die Aktie liegt knapp 20 Prozent unter dem Märzhoch von 54 Euro. Eine wichtige Unterstützung gibt es bei 42 Euro. Fällt diese Marke, droht ein Absturz bis 30 Euro. Hält sie dagegen, könnte ein Sprung über 47 Euro neuen Schwung bringen – im optimalen Fall wären dann 60 Euro möglich. Der 200-Tage-Durchschnitt liegt noch über dem aktuellen Kurs.

Die Branchenstimmung bleibt angespannt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex für Chemie ist im Oktober deutlich gefallen. Die Nachfrage schwächelt, die Energiekosten bleiben hoch. Goldman Sachs sieht ohne größere Kapazitätsanpassungen in der gesamten Branche kaum Spielraum für eine Erholung.

Der Konzern krempelt gerade vieles um – mit Mut, aber auch mit hohem Einsatz. Die China-Wette ist riskant, das Aktienrückkaufprogramm ein Signal. Die kommenden Quartalszahlen werden zeigen, ob die Strategie aufgeht.

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