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BASF Aktie: Befreiungsschlag in Frankfurt!

BASF konkretisiert Strategie mit Börsengang der profitablen Agrarsparte in Frankfurt und startet Aktienrückkauf über 1,5 Milliarden Euro. Die Aktie reagierte mit Kursgewinnen von über 4 Prozent.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • IPO der Agrarsparte an Frankfurter Börse
  • Aktienrückkaufprogramm über 1,5 Milliarden Euro
  • Kursanstieg um 4,07 Prozent am Freitag
  • Umsatzrückgang im dritten Quartal um 9 Prozent

Lange Zeit lastete der sogenannte Konglomeratsabschlag schwer auf dem Chemieriesen aus Ludwigshafen. Investoren forderten vehement eine Strategie, um den wahren Wert der Einzelteile zu heben. Nun schafft der Konzern Fakten: Die profitable Agrarsparte wird abgespalten – und das Bekenntnis zum Börsenplatz Frankfurt steht. Ist das der Startschuss für eine nachhaltige Neubewertung oder nur ein kurzes Strohfeuer?

Ende des Stillstands

Die Nachricht, auf die viele gewartet haben, kam kurz vor dem Wochenende: BASF hat sich entschieden, den geplanten Börsengang (IPO) seiner Sparte Agricultural Solutions an der Frankfurter Wertpapierbörse durchzuführen. Dieser Schritt ist weit mehr als eine administrative Standortwahl. Er konkretisiert die „Winning Ways“-Strategie des Vorstands, die darauf abzielt, den Konzern schlanker, fokussierter und für den Kapitalmarkt attraktiver zu machen.

Doch was macht die abzutrennende Einheit so wertvoll? Einen Vorgeschmack lieferte die Sparte Digital Farming fast zeitgleich mit der IPO-Ankündigung. Mit einer neuen digitalen Lösung für den Weinbau zeigt die Einheit, dass sie technologisch in der ersten Liga spielt. Auch wenn der direkte Umsatzbeitrag neuer Softwaretools kurzfristig gering erscheint, signalisiert dies potenziellen IPO-Investoren: Hier wird Zukunft verkauft, nicht nur Chemie.

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Die Gemengelage bleibt jedoch anspruchsvoll. Die jüngsten Quartalszahlen zeigten einen Umsatzrückgang, was den Druck auf das Management erhöht, durch die Aufspaltung Bilanzspielräume zu schaffen.

Hier sind die Fakten zur aktuellen Lage:
* IPO-Standort: Frankfurt als Handelsplatz für die Agrarsparte bestätigt.
* Kapitalrückfluss: Ein Aktienrückkaufprogramm über bis zu 1,5 Milliarden Euro stützt den Kurs.
* Operativer Druck: Der Konzernumsatz ging im dritten Quartal um knapp 9 Prozent zurück.

Anleger feiern die Klarheit

Die Reaktion des Marktes auf diese strategische Weichenstellung fiel eindeutig aus. Die Unsicherheit, die den Titel im Jahresverlauf oft bremste, wich am Freitag einer deutlichen Kaufbereitschaft.

Die Aktie schoss zum Wochenausklang um beachtliche 4,07 % nach oben und ging mit 43,94 € aus dem Handel. Dieser dynamische Anstieg hievte den Kurs nicht nur über den 50-Tage-Durchschnitt, sondern brachte ihn auch wieder in Schlagdistanz zum 200-Tage-Durchschnitt von 44,52 €. Technisch betrachtet sendet der Markt damit ein erstes Entspannungssignal, wenngleich der Weg zum 52-Wochen-Hoch bei knapp 54 € noch weit ist.

Fazit und Ausblick

Die Entscheidung für Frankfurt schafft die notwendige Planungssicherheit, die institutionelle Anleger sehen wollen. Kurzfristig fungiert zudem das angelaufene Aktienrückkaufprogramm als Sicherheitsnetz nach unten.

Die alles entscheidende Frage bleibt jedoch: Kann das Kerngeschäft Chemie schnell genug saniert werden, bevor der Agrar-Juwel das Haus verlässt? Die nächste Bewährungsprobe steht am 27. Februar 2026 mit den Jahreszahlen an. Bis dahin gilt: Die Richtung stimmt, doch die Umsetzung muss jetzt folgen.

BASF Chart