Während der Goldpreis Rekord um Rekord jagt, vollzieht der weltgrößte Goldproduzent einen strategischen Befreiungsschlag. Barrick Gold verkauft seine letzte kanadische Goldmine für über eine Milliarde Dollar – doch gleichzeitig eskaliert der Machtkampf um die wertvollen Assets in Mali. Kann der Konzern seine Schwerpunktsetzung durchhalten, während in Afrika die Produktion zusammenbricht?
Milliarden-Deal stützt Strategie
Barrick Gold hat einen entscheidenden Schritt in seiner Portfolio-Optimierung verkündet: Der Verkauf der Hemlo Gold Mine an Carcetti Capital bringt dem Konzern bis zu 1,09 Milliarden Dollar ein. Die Transaktion umfasst eine Sofortzahlung von 875 Millionen Dollar, Beteiligungen im Wert von 50 Millionen und contingente Zahlungen von weiteren 165 Millionen Dollar, die an künftige Produktionslevels und Goldpreise geknüpft sind.
Für CEO Mark Bristow ist dies ein konsequenter Schritt: „Dies beendet unser langes Kapitel bei Hemlo und unterstreicht unseren disziplinierten Fokus auf unser Tier-One-Gold- und Kupfer-Portfolio.“ Der Deal ist Teil einer größeren Initiative, mit der Barrick bis Ende 2025 über zwei Milliarden Dollar durch den Verkauf nicht-kernfokussierter Assets einnehmen will.
Mali-Krise verschärft sich
Während in Kanada verkauft wird, brodelt es in Mali weiter. Die Situation eskalierte erneut, als sich Hilaire Diarra, ein ehemaliger Top-Manager von Barrick, dem Beraterteam des malischen Präsidenten anschloss. Diarra hatte zuvor die Verhandlungen zwischen Barrick und der Regierung geführt.
Der Konflikt schwelt seit 2023, als Mali ein neues Bergbaugesetz einführte, das höhere Steuern und mehr staatliche Beteiligungen vorsieht. Barrick zog die Reißleine und suspendierte die Operationen im Loulo-Gounkoto-Komplex Anfang 2025. Seit Juni kontrolliert ein gerichtlich bestellter Administrator die Anlagen, die derzeit nur noch mit etwa 25 Prozent der normalen Kapazität produzieren. Das Ergebnis: Ein milliardenschwerer Wertberichtigung von 1,04 Milliarden Dollar im zweiten Quartal.
Goldrausch treibt Aktie
Trotz der operativen Herausforderungen in Mali feiert Barricks Aktie neue Höhenflüge. Das Papier erreichte am Freitag neue 52-Wochen-Höchststände und hat allein im letzten Monat über 27 Prozent zugelegt – damit outperformed der Titel deutlich sowohl die Goldminen-Branche als auch den S&P 500.
Treiber dieser Rally ist eindeutig der Goldpreis, der mit über 3.600 Dollar je Unze historische Rekordmarken erklimmt. Geopolitische Unsicherheiten und die Erwartung von Zinssenkungen der US-Notenbank befeuern die Nachfrage nach dem sicheren Hafen Gold.
Disziplinierte Kapitalallokation als Kompass
Barricks Strategie konzentriert sich seit der Fusion mit Randgold Resources 2019 auf sogenannte Tier-One-Assets: Minen mit mindestens 500.000 Unzen Jahresproduktion, einer Mindestlebensdauer von zehn Jahren und niedrigen Betriebskosten. Die Erlöse aus dem Hemlo-Verkauf sollen die Bilanz stärken und die Aktionärsrenditen erhöhen – durch Dividenden oder Aktienrückkäufe.
Die gesamte Bergbauindustrie befindet sich im Umbruch: Große Produzenten verkaufen nicht-kernfokussierte Assets, um Kapital für profitablere Projekte freizusetzen – besonders im Kupferbereich, der für die Energiewende unverzichtbar ist. Barrick selbst baut seine Kupferproduktion gezielt aus.
Kann Barrick Gold seinen erfolgreichen Kurs zwischen milliardenschweren Deals und geopolitischen Krisenherden weiterhalten? Die nächsten Quartalszahlen werden zeigen, ob die strategische Fokussierung trotz der Mali-Probleme trägt.
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