Lange forderten Investoren, den wahren Wert der Assets zu heben – jetzt liefert der Konzern endlich. Barrick plant einen radikalen strategischen Schritt: Die Abspaltung seines hochprofitablen Nordamerika-Geschäfts über einen Börsengang. Die Aktie reagiert euphorisch auf die Pläne und markiert neue Höchststände. Doch ist das erst der Anfang einer massiven Neubewertung oder nur ein kurzes Strohfeuer?
Der Plan: Verborgene Werte heben
Im Kern der neuen Strategie steht die Bündelung der besten nordamerikanischen Operationen in einer neuen Tochtergesellschaft, vorläufig „NewCo“ genannt. Dieser Schritt zielt direkt auf eine langjährige Forderung der Anleger ab: Die erstklassigen Assets in sicheren Rechtsgebieten sollen endlich die Bewertung erhalten, die sie verdienen.
Die geplante Struktur sieht dabei wie folgt aus:
- Premium-Portfolio: Die „NewCo“ umfasst die Joint-Venture-Anteile an den Nevada Gold Mines und Pueblo Viejo sowie den Goldfund Fourmile.
- Kontrolle bleibt: Barrick beabsichtigt, eine signifikante Mehrheit an dem neuen Unternehmen zu behalten.
- Börsengang: Lediglich ein kleiner Minderheitsanteil soll über ein IPO gelistet werden.
- Zeitplan: Konkrete Updates stellt das Management für Februar 2026 in Aussicht.
Die Logik hinter dem Manöver ist bestechend: Durch die Schaffung eines „Pure Play“-Vehikels für die nordamerikanische Goldproduktion hofft Barrick, Investoren anzulocken, die politische Stabilität und hohe Margen suchen. Diese Assets erzielen an der Börse oft deutliche Aufschläge im Vergleich zu global diversifizierten Portfolios, die unter einem „Konglomerats-Abschlag“ leiden.
Markt feiert „Hidden Value“
Die Reaktion am Finanzmarkt ließ nicht auf sich warten. Die Aktie schoss nach oben und erreichte heute mit 59,27 CAD ein neues 52-Wochen-Hoch. Analysten sehen in dem potenziellen IPO den Schlüssel, um den verborgenen Wert der Assets freizulegen.
Investoren spekulieren darauf, dass das eigenständige Nordamerika-Geschäft eine völlig neue Käuferschicht anzieht. Dass Barrick dabei die operative Kontrolle behält und somit Synergien im Nevada-Komplex sichert, stützt die bullische Stimmung zusätzlich.
Wichtige Baustelle geschlossen
Doch nicht nur die IPO-Fantasie treibt den Kurs. Auch geopolitisch gibt es Entwarnung: Der belastende Streit mit der Regierung von Mali wurde beigelegt.
Ende November 2025 verkündete Barrick eine Einigung bezüglich des Loulo-Gounkoto-Minenkomplexes. Diese umfasst die Freilassung festgesetzter Mitarbeiter und das Ende der Schiedsverfahren. Mit dem Wegfall dieses Unsicherheitsfaktors in Westafrika sinkt das Risikoprofil des Konzerns erheblich. Der Markt kann sich nun voll auf die spannende Restrukturierungsstory in Nordamerika konzentrieren.
Fazit
Die Kombination aus finanzieller Ingenieurskunst in Nordamerika und der Stabilisierung in Afrika wirkt wie ein starker Katalysator. Das Erreichen des neuen Jahreshochs unterstreicht das wiedergekehrte Vertrauen der Anleger. Jetzt richten sich alle Augen auf die Jahresergebnisse Anfang 2026 – dann muss Barrick beweisen, wie konkret der Zeitplan für den Börsengang wirklich ist.
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