Der französische Versicherungsriese setzt zum Befreiungsschlag an: Mit einem spektakulären Einstieg in den spanischen Glasfasermarkt und einer 150-Millionen-Euro-Partnerschaft demonstriert AXA, wie der Konzern sich konsequent vom klassischen Versicherungsgeschäft wegbewegt. Doch können diese Deals die Aktie endlich aus ihrer Seitwärtsbewegung befreien? Analysten sehen bereits über 20 Prozent Kurspotenzial – doch der Markt reagiert erstaunlich verhalten.
700 Millionen Euro für digitale Infrastruktur – der dritte Streich
Die Investment-Sparte AXA IM Alts hat sich einen 40-prozentigen Anteil an FiberPass gesichert, dem führenden Großhandelsbetreiber für Glasfasernetze in Spanien. Der Clou: Telefónica und Vodafone Spain reorganieren ihre erst im März gegründete Gemeinschaftsgründung komplett. Während Telefónica seinen Anteil von 63 auf 55 Prozent reduziert, zieht sich Vodafone drastisch zurück – von 37 auf magere 5 Prozent.
Für AXA markiert dieser Deal einen weiteren Meilenstein in der aggressiven Infrastruktur-Offensive 2025:
- Drittes großes Infrastruktur-Investment in diesem Jahr
- Gesamtinvestitionsvolumen 2025 überschreitet 700 Millionen Euro
- Ergänzung zu bestehenden Beteiligungen an XpFibre (Frankreich) und Lyntia Networks (Spanien)
- Fokus auf digitale Infrastruktur mit langfristigen, stabilen Erträgen
Die Strategie ist klar: CEO Thomas Buberl treibt die Transformation weg vom volatilen Finanzmarktgeschäft hin zu gebührenbasierten, stetigen Cashflows voran. Home-Office-Boom und IoT-Explosion machen Glasfasernetze zur Goldgrube der nächsten Dekade.
EBRD-Allianz: Politischer Schachzug mit Rendite-Versprechen
Parallel zum Spanien-Deal kündigte die Industrie-Versicherungseinheit AXA XL eine strategische Partnerschaft mit der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung an. Das neu geschaffene „Financial Institutions Portfolio Programme“ (FIPP) sieht vor, dass AXA Risikokapital von 150 Millionen Euro bereitstellt.
Die Mechanik: AXA übernimmt automatisch 25 Prozent des Risikos bei qualifizierten EBRD-Projekten in Schwellenländern. Damit wird die Kreditvergabe der Entwicklungsbank effizienter – und AXA erschließt sich hochverzinsliche Märkte, die sonst schwer zugänglich wären. Ein cleverer Schachzug, der politisches Engagement mit attraktiven Renditen verbindet.
Barclays bleibt bullish – doch der Markt zögert
Die britische Investmentbank Barclays bekräftigte ihr „Overweight“-Rating mit einem Kursziel von 47,50 Euro. Bei einem aktuellen Kurs von 38,26 Euro entspricht das einem Aufwärtspotenzial von über 24 Prozent. Die Analysten sehen im aktiven Kapitalmanagement und der Diversifikationsstrategie weiterhin starke Werttreiber.
Doch die Marktreaktion fällt verhalten aus: Die Aktie legte am Mittwoch lediglich 0,16 Prozent zu. Warum die Zurückhaltung? Infrastruktur-Deals entfalten ihre Ertragskraft erst langfristig. Zudem lastet der „France Discount“ – politische Unsicherheiten rund um Frankreichs Haushaltskrise – weiterhin auf der Bewertung.
Charttechnisch kämpft die Aktie darum, sich nachhaltig über der 38-Euro-Marke zu etablieren. Ein Ausbruch könnte den Weg in Richtung 40 Euro ebnen, doch dazu braucht es wohl mehr als nur Ankündigungen.
Das Trendwende-Dilemma
Die Nachrichten der letzten 24 Stunden zeigen: AXA meint es ernst mit der Transformation. Die konsequente Expansion in alternative Assets und die Bilanzdisziplin sprechen für sich. Doch die eigentliche Frage bleibt: Wann würdigt der Markt diese strategische Neuausrichtung endlich mit einem nachhaltigen Kurssprung? Die regulatorischen Genehmigungen für FiberPass stehen noch aus – vielleicht braucht es erst harte Zahlen, um die Skeptiker zu überzeugen.
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