Ein überraschender 450-Millionen-Euro-Deal erschüttert die Kurve des französischen Versicherungsriesen. Während die Aktie zuletzt unter der psychologisch wichtigen 38-Euro-Marke kämpfte, zündet das Management jetzt einen strategischen Befreiungsschlag: Der aggressive Einstieg ins spanische Glasfasernetz soll die Diversifizierung vollenden. Doch reicht die Fantasie für eine nachhaltige Trendwende – oder ist es nur ein teurer Ablenkungsversuch vom schwächelnden Kerngeschäft?
Der Infrastruktur-Coup: Axa steigt bei Fiberpass ein
Die Nachricht hat Gewicht: Axa Investment Managers sichert sich eine 30-prozentige Beteiligung am spanischen Glasfaser-Joint-Venture Fiberpass – für rund 450 Millionen Euro. Verkäufer sind die Telekom-Schwergewichte Telefónica und Vodafone Spanien, die ihre Anteile strategisch umschichten.
Die Eckdaten des Deals:
- Bewertung von Fiberpass: circa 1,5 Milliarden Euro (inklusive Schulden)
- Netzabdeckung: 3,6 Millionen Haushalte und Unternehmen in Spanien
- Strategischer Fokus: Inflationsgeschützte Cashflows aus digitaler Infrastruktur
- Zeitpunkt: Bewusste Abkehr vom reinen Versicherungsgeschäft
Für Anleger ist dieser Schritt mehr als nur ein Portfolio-Ergänzung. Infrastruktur-Investments gelten als konjunkturunabhängig und liefern verlässliche Erträge – unabhängig von Zinszyklen oder Prämienschwankungen. Das Management reduziert damit geschickt die Abhängigkeit vom klassischen Geschäft und öffnet neue Ertragssäulen.
Charttechnisch bleibt es brenzlig
Die Börse reagierte zunächst positiv auf den strategischen Schwenk. Nach Wochen unter Druck stabilisierte sich der Kurs um die 38-Euro-Marke. Doch die technische Ausgangslage bleibt angespannt: Die Aktie notiert weiterhin unterhalb der kritischen gleitenden Durchschnitte, was den übergeordneten Abwärtstrend bestätigt.
Entscheidend wird der Widerstandsbereich bei 39,30 Euro. Nur ein dynamischer Ausbruch darüber würde ein echtes Kaufsignal generieren und den Weg Richtung 52-Wochen-Hoch bei 43,60 Euro freimachen. Auf der Unterseite lauert die Support-Zone um 37,95 Euro – ein Bruch würde weitere Abgaben auslösen.
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Analysten sehen 24 Prozent Potenzial
Die britische Investmentbank Barclays zeigt sich unbeeindruckt von der Kursschwäche. Mit einem „Overweight“-Rating und einem Kursziel von 47,50 Euro attestieren die Experten der Aktie ein Aufwärtspotenzial von rund 24 Prozent.
Ihr Argument: Die starke Kapitaldecke und die Fähigkeit zu gezielten Zukäufen wie dem Fiberpass-Deal verschaffen Axa Wachstumsspielraum – sowohl organisch als auch anorganisch. Die Diversifizierung ins Infrastrukturgeschäft wird dabei als strategischer Schachzug gewertet.
Die Dividende als Sicherheitsnetz?
Bei aller Kursunsicherheit bleibt ein Argument bestehen: die Ausschüttungspolitik. Nach einer Dividende von 2,15 Euro für 2024 lockt das Papier mit einer Rendite von rund 5,6 Prozent. In einem Umfeld möglicherweise sinkender Zinsen wird diese Verzinsung für einkommensorientierte Anleger zunehmend attraktiv.
Die Kombination aus Infrastruktur-Cashflows und Versicherungsprämien soll diese Ausschüttungen langfristig absichern – ein Puffer, der bei Kursrückschlägen Halt bieten könnte.
Bodenbildung oder Bärenfalle?
Die Axa-Aktie steht am Scheideweg. Der Fiberpass-Deal zeigt Handlungsfähigkeit und strategisches Denken. Doch ob diese 450 Millionen Euro tatsächlich den erhofften Befreiungsschlag bringen, entscheidet sich in den kommenden Tagen an der charttechnischen Front: Hält die 38-Euro-Marke und gelingt der Ausbruch über 39,30 Euro, dürften Momentum-Trader aufspringen. Scheitert die Erholung jedoch, droht trotz hoher Dividendenrendite ein Rutsch unter die kritische 37,90-Euro-Schwelle – mit allen bearishen Konsequenzen.
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