Der französische Versicherungsriese mischt plötzlich im spanischen Telekom-Markt mit – und das mit einem 450-Millionen-Euro-Investment. Während sich die Konkurrenz auf klassisches Versicherungsgeschäft konzentriert, wagt AXA den Sprung in ein völlig anderes Terrain: Glasfasernetze. Kann diese unkonventionelle Strategie dem Aktienkurs den erhofften Schub geben?
Die Investmentsparte AXA IM hat sich 30 Prozent am spanischen Glasfasernetzbetreiber FiberPass gesichert – einem Joint Venture der Telekom-Schwergewichte Telefónica und Vodafone. Die Transaktion bewertet das gesamte Unternehmen mit rund 1,5 Milliarden Euro. Damit positioniert sich der Versicherer in einem Markt, der bislang vor allem Tech-Investoren und Infrastrukturfonds vorbehalten war.
Warum ausgerechnet Glasfaser?
Die Logik hinter dem Deal erschließt sich beim Blick auf die Geschäftsmodelle. Glasfasernetze generieren planbare, langfristige Cashflows – perfekt abgestimmt auf die Verpflichtungen eines Versicherers gegenüber seinen Kunden. Während Aktienmärkte schwanken und Zinsen volatil bleiben, liefern Infrastruktur-Assets wie Telekommunikationsnetze stabile Erträge.
Die Deal-Eckpunkte:
- AXA übernimmt 30% der Anteile für etwa 450 Millionen Euro
- Telefónica behält die Kontrolle mit 60%
- Vodafone reduziert seinen Anteil auf 10%
- Das Netz erreicht bereits 3,6 Millionen Immobilieneinheiten in Spanien
- Bewertung des Gesamtunternehmens: 1,5 Milliarden Euro
Der Zeitpunkt könnte kaum besser gewählt sein. Spanien treibt den Glasfaserausbau massiv voran, während der Datenhunger durch Streaming, Cloud-Dienste und KI-Anwendungen weiter explodiert. FiberPass profitiert von beiden Trends gleichzeitig.
US-Offensive läuft parallel
Während AXA in Europa auf alternative Investments setzt, verstärkt der Konzern zeitgleich sein Kerngeschäft in den USA. Die Industrieversicherungssparte AXA XL hat zwei erfahrene Branchenprofis als „Client Relationship Leaders“ verpflichtet. Jessemine Hayes und Brian Otto sollen von Dallas und Kansas City aus das Geschäft in der „Central Zone“ ausbauen.
Hayes bringt Expertise von Liberty Mutual und Allianz mit, Otto war zuvor für AIG und Zurich tätig. Die Ernennungen zielen darauf ab, Großkunden enger an den Konzern zu binden und das Neugeschäft bei Underwriting und Risikoberatung anzukurbern. Der US-Markt bleibt für europäische Versicherer eine entscheidende Wachstumsregion – und AXA zeigt, dass man dort nicht nur präsent sein, sondern dominieren will.
Analysten sehen deutliches Aufwärtspotenzial
Die Investmentbank Barclays bewertet die AXA-Aktie mit „Overweight“ und einem Kursziel von 47,50 Euro. Bei einem aktuellen Kurs von 37,99 Euro entspricht das einem rechnerischen Aufwärtspotenzial von 25 Prozent. Die Analysten würdigen vor allem die disziplinierte Kapitalallokation des Managements.
Die Aktie bewegt sich derzeit unterhalb ihrer gleitenden Durchschnitte – der 50-Tage-Schnitt liegt bei 39,24 Euro, der 200-Tage-Durchschnitt bei 40,24 Euro. Der RSI von 43,7 deutet auf eine leichte Überverkauftheit hin, ohne dass Extremwerte erreicht wären.
Seit Jahresbeginn steht ein Plus von knapp 10 Prozent zu Buche. Vom im August erreichten 52-Wochen-Hoch bei 43,39 Euro hat sich die Aktie allerdings um rund 12,5 Prozent entfernt. Der FiberPass-Deal könnte nun als Katalysator dienen, um diese Lücke zu schließen.
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