ASML zündet die nächste Stufe. Mit einer gezielten Expansion in den indischen Wachstumsmarkt und der frischen Auszeichnung als „Top Pick“ rückt der Halbleiter-Riese wieder ins Rampenlicht. Doch reichen diese strategischen Schritte und der Optimismus der Analysten aus, um die Aktie endgültig über die psychologisch wichtige 1.000-Euro-Marke zu hieven?
Strategischer Schachzug in Indien
Die Nachricht vom Samstag lässt aufhorchen: ASML plant ein neues Kundensupport-Büro in der indischen „GIFT City“. Dieser Schritt dient primär der Unterstützung des geplanten Tata-Electronics-Werks, markiert jedoch weit mehr als nur Service-Präsenz. Experten werten dies als entscheidenden strategischen Vorstoß, um sich frühzeitig in einem der am schnellsten wachsenden Halbleitermärkte der Welt festzusetzen. ASML sichert sich damit langfristigen Einfluss im aufstrebenden asiatischen Chip-Ökosystem.
Analysten im Kaufrausch
Massiver Rückenwind kommt zeitgleich von der Wall Street. Morgan Stanley hat ASML diese Woche zum „Top Pick“ im europäischen Halbleitersektor gekürt und das Kursziel auf glatte 1.000 Euro angehoben. Der Haupttreiber für diesen Optimismus ist die ungebrochene Nachfrage nach Speicher- und KI-Chips. Auch die Bank of America bläst ins gleiche Horn: Sie bestätigt ihre Kaufempfehlung mit einem Ziel von 986 Euro und betont, dass die Nachfrage im DRAM-Markt das Angebot weiterhin deutlich übersteigt.
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Gemischte Gefühle bei Profis
Finanziell steht das Unternehmen auf soliden Beinen, auch wenn das dritte Quartal ein zweischneidiges Bild bot. Während der Gewinn pro Aktie die Erwartungen übertraf, lag der Umsatz leicht unter den Prognosen. Dennoch signalisiert das Management Vertrauen und kaufte im letzten Quartal Aktien im Wert von rund 148 Millionen Euro zurück.
Bei den institutionellen Anlegern herrscht indes Uneinigkeit, was zur Vorsicht mahnt: Während West Family Investments seine Anteile massiv aufstockte, reduzierte Price T. Rowe Associates die Position. Eine solche Divergenz bei den „Smart Money“-Akteuren kündigt oft kurzfristige Volatilität an.
Aktuell notiert das Papier bei 906,70 Euro und damit in Schlagdistanz zum 52-Wochen-Hoch. Die Kombination aus der operativen Expansion in Indien und dem Vertrauensbeweis der Analysten deutet darauf hin, dass ASML sich für einen starken Jahresendspurt 2025 positioniert. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob der Widerstand bei 1.000 Euro tatsächlich fallen kann.
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