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ASML Aktie: Radikaler Wandel

Der niederländische Halbleiterausrüster ASML erlebt eine fundamentale Umsatzverschiebung. Starke Exportbeschränkungen in China werden durch eine Investitionswelle in Taiwan, Südkorea und den USA kompensiert.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • Umsatz in China bricht durch Exportkontrollen ein
  • Taiwan verzeichnet enormes Nachfrageplus von 175 Prozent
  • Hohe Bewertung durch technologische Monopolstellung
  • 2026 als Bewährungsprobe für geografische Balance

Der niederländische Ausrüster ASML dominiert den Markt für Lithografiesysteme fast nach Belieben, was sich auch in der ambitionierten Bewertung widerspiegelt. Doch unter der Oberfläche vollzieht sich eine fundamentale Verschiebung: Während das wichtige Geschäft in China durch Exportbeschränkungen wegbricht, explodieren die Umsätze in anderen Regionen förmlich. Für Anleger stellt sich die Frage, ob der Investitionsboom in Taiwan und den USA das drohende Umsatzloch im Jahr 2026 stopfen kann.

Geografische Neuordnung der Umsätze

Der Tech-Gigant erlebt derzeit eine massive Umschichtung seiner Einnahmequellen. Hintergrund sind die strengen Exportkontrollen für fortschrittliche DUV- und EUV-Anlagen, die den chinesischen Markt direkt treffen. Zwar trug China bis zum dritten Quartal 2025 noch rund 42 Prozent zum Gesamtumsatz bei, doch die Verkäufe dort sind im Jahresvergleich bereits um knapp 24 Prozent gesunken. Das Management hat Anleger bereits darauf eingestellt, dass diese Einnahmen von dem außergewöhnlich hohen Niveau der Vorjahre signifikant zurückgehen werden.

Im krassen Gegensatz dazu steht die Entwicklung in den westlichen und verbündeten asiatischen Märkten. Die Nachfrage aus Taiwan ist um beeindruckende 175 Prozent angesprungen, während Japan (plus 50 Prozent) und Südkorea (plus 46 Prozent) ebenfalls starkes Wachstum verzeichnen. Auch in den USA legten die Erlöse um rund 11 Prozent zu.

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Monopolstellung stützt hohe Bewertung

Trotz der Bremsspuren in China rechnen Analysten für 2026 mit einem Umsatzwachstum von etwa 5,3 Prozent als Basisszenario. Dies gilt jedoch eher als Untergrenze. Die Investitionspläne (Capex) der großen Chipfertiger wie TSMC, Samsung und SK Hynix deuten auf eine Steigerung von fast 20 Prozent hin. Sollten diese Aufträge schneller als erwartet in Bücher gehen, ist auch ein zweistelliges Wachstum für ASML realistisch.

An der Börse wird diese Marktstellung entsprechend honoriert. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von über 37 und einer Marktkapitalisierung von rund 409 Milliarden US-Dollar ist die Aktie ambitioniert bewertet. Gestützt wird dieser Preis jedoch durch Bruttomargen von über 50 Prozent und die technologische Alleinstellung bei den neuen High-NA-EUV-Maschinen, die Stückpreise von über 400 Millionen US-Dollar erzielen. Konkurrenten liegen bei dieser Technologie Jahre zurück.

Nach einer Rally von über 56 Prozent seit Jahresanfang notiert das Papier bei 1.070,00 USD nur knapp unter dem 52-Wochen-Hoch. Das Jahr 2026 wird nun zur Bewährungsprobe für die neue geografische Balance: Der Erfolg hängt maßgeblich davon ab, ob die Investitionswelle außerhalb Chinas stark genug bleibt, um die Normalisierung im chinesischen Markt vollständig zu kompensieren und die hohen Margen zu sichern.

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Felix Baarz

Felix Baarz ist Wirtschaftsjournalist mit mehr als 15 Jahren Erfahrung in der Berichterstattung über internationale Finanzmärkte. Als gebürtiger Kölner begann er seine Laufbahn bei einer deutschen Fachpublikation, bevor er für sechs Jahre nach New York zog.

In New York berichtete er direkt aus dem Zentrum der globalen Finanzwelt über Entwicklungen an der Wall Street und wirtschaftspolitische Entscheidungen von internationaler Tragweite. Diese Zeit prägte seine analytische Herangehensweise an komplexe Wirtschaftsthemen.

Heute arbeitet Baarz als freier Journalist für führende deutschsprachige Wirtschafts- und Finanzmedien. Seine Schwerpunkte liegen auf der fundierten Analyse globaler Finanzmärkte und der verständlichen Aufbereitung wirtschaftspolitischer Zusammenhänge. Neben seiner schriftlichen Arbeit moderiert er Fachdiskussionen und nimmt an Expertenrunden teil.

Sein journalistischer Ansatz kombiniert tiefgreifende Recherche mit präziser Analyse, um Lesern Orientierung in einer sich wandelnden Wirtschaftswelt zu bieten.