Ein „Shooting Star“ am Chart, ein Analystendowngrade von Goldman Sachs und ein Wechsel an der Finanzspitze: Der Immobilienkonzern Aroundtown sieht sich gleich mehreren Herausforderungen gegenüber. Dabei waren die Halbjahreszahlen eigentlich solide – doch nun sorgt die Ankündigung möglicher neuer Übernahmen für Misstrauen an den Märkten.
Goldman Sachs schaltet auf Neutral
Der Auslöser der jüngsten Verunsicherung liegt klar auf der Hand: Goldman Sachs stufte Aroundtown am 9. September von „Buy“ auf „Neutral“ zurück und setzte das Kursziel auf 3,20 Euro herab. Die Investmentbank begründete diesen Schritt mit der angekündigten Rückkehr zu Akquisitionsplänen, die weitere Entschuldungsbemühungen behindern könnten. Zudem äußerte Goldman Bedenken hinsichtlich der weiterhin hohen Verschuldung – auch unter Einbeziehung von Hybridkapital – und der jüngsten Abberufung des CFO, die „Ungewissheit über die strategische Ausrichtung“ bringen könnte.
Gemischte Signale verunsichern Anleger
Nur einen Tag nach dem Goldman-Downgrade riet Barclays dazu, aus Aroundtown aus- und in Logicor einzusteigen, und verwies dabei spezifisch auf Refinanzierungsrisiken. Diese skeptische Haltung steht im Kontrast zu Berenberg, das zwar bei „Hold“ blieb, aber das Kursziel von 3,50 auf 3,80 Euro anhol. Allerdings zeigte sich auch Berenberg überrascht von Aroundtowns Äußerungen zu möglichem externem Wachstum, die „die Kapitalmärkte überrascht“ hätten.
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Fundamentaldaten bieten Licht und Schatten
Eigentlich hatte Aroundtown mit seinen Halbjahreszahlen vom 27. August überzeugt: Die operative Mietperformance stieg um 3,0 Prozent, der Loan-to-Value-Ratio verbesserte sich auf 40 Prozent, und die Portfoliobewertungen zeigten einen leichten Anstieg. Langfristig zeigen sich jedoch Risiken: Die Gewinnprognosen deuten auf einen jährlichen Rückgang von etwa 20,5 Prozent in den nächsten drei Jahren hin, und die Schuldenlast wird durch operativen Cashflow nicht ausreichend gedeckt.
Dennoch sieht Simply Wall St. die Aktie 47,2 Prozent unter ihrem fairen Wert und verweist darauf, dass das Unternehmen in diesem Jahr profitabel geworden ist. Die Strategie, alternative Nutzungen für Büroimmobilen wie Serviced Apartments oder Rechenzentren zu prüfen, wird als vernünftiger Ansatz gewertet, um die Volatilität zu mildern.
Warten auf die nächsten Quartalszahlen
Mit dem heutigen „Shooting Star“-Signal deutet sich eine mögliche kurzfristige Trendwende nach unten an. Die durchschnittliche Analysteneinschätzung liegt bei 2,65 Euro und impliziert ein Abwärtspotenzial von knapp 19 Prozent. Die nächsten wichtigen Impulse werden die Q3-Zahlen am 26. November bringen. Dann wird sich zeigen, ob Aroundtown seine solide operative Performance fortsetzen kann – oder ob die Sorgen um die Verschuldung und strategische Ungewissheiten die Oberhand behalten.
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