Die Arbor Realty Aktie befindet sich in einer Zwickmühle. Während ein großer Analyst die Erwartungen drastisch kürzt, setzen Unternehmensinsider mit deutlichen Käufen ein gegensätzliches Signal. Wer hat recht?
Am Freitag schloss die Aktie des Immobilienfinanzierers bei 8,85 US-Dollar, nur knapp über dem 52-Wochen-Tief von 8,18 Dollar. Der unmittelbare Auslöser für den anhaltenden Druck ist eine neue Bewertung von JPMorgan Chase & Co.
Analystenschlag: Kursziel auf 9 Dollar gesenkt
JPMorgan senkte in dieser Woche sein Kursziel für Arbor Realty von 10,00 auf 9,00 Dollar und behielt die Einstufung „Underweight“ bei. Diese Anpassung ist bedeutsam, da das neue Ziel fast genau dem aktuellen Marktpreis entspricht. Die Investmentbank sieht damit kaum Aufwärtspotenzial von aktuellen Niveaus.
Die Herabstufung spiegelt Bedenken hinsichtlich der Erträge des Unternehmens und des schwierigen Umfelds für gewerbliche Immobilienkredite wider. Der Analystenkonsens liegt laut Marktdaten bei „Reduce“ mit einem durchschnittlichen Kursziel von etwa 10,75 Dollar.
Die große Kluft: Insider kaufen trotz Skepsis
Während die Analystenstimmung kippt, zeigen sich Unternehmensinsider zuversichtlich. Director William C. Green kaufte am 28. November 12.800 Aktien zu einem Durchschnittspreis von 9,02 Dollar. CEO Ivan Kaufman hatte bereits Mitte November 29.000 Aktien zu 8,34 Dollar erworben.
Diese Divergenz stellt Anleger vor eine schwierige Bewertung: Die Analysten warnen vor schrumpfenden Zinserträgen und Risiken im Kreditportfolio. Die Insider setzen hingegen eigenes Kapital ein, wohl in der Überzeugung, die Aktie sei unterbewertet und die derzeitige Dividendenrendite von rund 13 % nachhaltig.
Die Zahlen des dritten Quartals
Im dritten Quartal 2025 verzeichnete Arbor Realty einen Gesamtumsatz von 112,4 Millionen Dollar, der unter den Erwartungen lag. Der Rückgang wurde vor allem durch geringere Nettozinserträge getrieben.
Trotz des Umsatzdrucks blieb das Unternehmen profitabel. Die ausschüttungsfähigen Erträge beliefen sich auf 0,35 Dollar je Aktie und deckten die vierteljährliche Bardividende von 0,30 Dollar. Die Dividendenabdeckung lag bei 116 %.
Ausblick: Test der wichtigen Unterstützung
Die Aktie befindet sich technisch in einem Abwärtstrend. Die Unterschreitung der psychologisch wichtigen 9-Dollar-Marke am Freitag ist ein negatives Signal. Kurzfristig könnte die Kauflaune gedämpft bleiben, solange JPMorgan dieses Niveau als Obergrenze ansieht.
Entscheidend in den kommenden Wochen wird sein, ob die Unterstützung beim 52-Wochen-Tief von 8,18 Dollar hält. Ein Bruch darunter könnte weiteren technischen Verkaufsdruck auslösen. Sollte sich das Insider-Vertrauen als gerechtfertigt erweisen und das Unternehmen sein Kreditportfolio stabilisieren, könnte die hohe Dividendenrendite langfristig wieder anziehend wirken. Der Markt beobachtet, wessen Einschätzung sich durchsetzen wird.
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