Anglo American legte am Freitag ein strategisches Update vor und bestätigte damit deutliche Fortschritte bei der angekündigten Portfoliovereinfachung. Die Meldung fasst mehrere Veräußerungen und laufende Verkaufsschritte zusammen – parallel zur kürzlichen Genehmigung des Zusammenschlusses mit Teck Resources. Ist die Umstrukturierung damit so gut wie abgeschlossen?
Wichtige Fakten in Kürze:
– Verkauf des Nickelgeschäfts an MMG Singapore Resources vereinbart: bis zu 500 Mio. USD, noch ausstehende Freigabe durch die EU-Kommission.
– Stahlkohlesparte: Verkaufsvorhaben für verbleibende australische Assets wieder aufgenommen nach dem Scheitern des Peabody-Deals.
– Platin-Ausstieg abgeschlossen: Einnahmen ZAR 44,1 Mrd. (≈ 2,5 Mrd. USD) aus dem Verkauf der restlichen 19,9%-Beteiligung an Valterra Platinum.
Portfoliobereinigung läuft
Anglo American bestätigte, dass der Verkauf des Nickelgeschäfts an MMG für bis zu 500 Mio. USD vereinbart wurde. Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt der endgültigen Genehmigung durch die Europäische Kommission.
Die formelle Verkaufsrunde für die verbleibenden australischen Stahlkohle-Assets wurde erneut gestartet, nachdem ein vorheriger 3,775-Milliarden-USD-Deal mit Peabody Energy im August gescheitert war. Bereits realisiert wurde der Verkauf der 33,3%-Beteiligung an der Jellinbah Group für A$1,6 Mrd. (etwa 1,0 Mrd. USD) Anfang dieses Jahres.
Für das Diamantgeschäft läuft ein Dual-Track-Prozess für De Beers mit dem Ziel Verkauf oder Abspaltung, um Wert für Aktionäre freizusetzen. Der Ausstieg aus dem Platinsegment wurde im September 2025 mit dem gestaffelten Verkauf der verbleibenden 19,9%-Beteiligung an Valterra Platinum abgeschlossen und brachte ZAR 44,1 Mrd. ein.
Merger und regulatorische Bedingungen
Wenige Tage vor dem Update hatte Kanada die Fusion unter dem Investment Canada Act genehmigt. Die kombinierte Gesellschaft, künftig «Anglo Teck» genannt, verpflichtete sich zu Mindestinvestitionen von C$4,5 Mrd. (≈ 3,3 Mrd. USD) in Kanada innerhalb der nächsten fünf Jahre und zu langfristigen Ausgaben von C$10 Mrd. über 15 Jahre. Die Aktionäre hatten dem Zusammenschluss bereits am 9. Dezember mehrheitlich zugestimmt.
Die Fusion soll eine weltweit bedeutende Position in der Kupferproduktion schaffen; Anglo Teck wird voraussichtlich zu den Top‑5‑Produzenten zählen. Mehr als 70 % der Erlöse werden erwartungsgemäß aus Übergangsmetallen stammen. Die neue Gruppe wird ihren Sitz in Vancouver haben.
Marktreaktion und Ausblick
Am Freitagabend schloss die Aktie in London bei 2.900,00 Pence und gab damit 0,2 % nach, nachdem Anleger die Wiederaufnahme des Verkaufsprozesses für Kohle gegen den Fortgang der Fusionspläne abwogen.
Das Woodsmith-Düngemittelprojekt im Vereinigten Königreich wurde bewusst verlangsamt, um kritische technische Arbeiten zu priorisieren; die Investitionen für 2025 bleiben mit rund 0,3 Mrd. USD moderat. Diese zurückhaltende Kapitalallokation soll die Bilanz vor der Integration stärken.
Die Umstrukturierung ist damit noch nicht vollständig abgeschlossen: Entscheidend sind nun die behördliche Zustimmung zur Nickel‑Transaktion und die Auswahl eines Käufers für die verbleibenden Stahlkohle‑Assets. Nächste konkrete Termine sind die formelle Vollendung der Teck‑Fusion (Folge: Rebranding zu Anglo Teck) und der Q4‑Produktionsbericht von Anglo American, der am 5. Februar 2026 erwartet wird. Analysten werden insbesondere auf die Finalisierung des Nickel‑Verkaufs und die Käuferentscheidung bei den Kohle‑Aktiva achten.
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