Eigentlich sollten solide Quartalszahlen für Erleichterung sorgen. Doch bei Ams Osram wendete sich das Blatt gestern dramatisch: Der Halbleiterhersteller schockte mit einem schwachen Ausblick und einer teuren Finanzierungsrunde im Wert von 500 Millionen Euro. Die Reaktion der Anleger war brutal – mit einem zweistelligen Kurssturz straften sie das Unternehmen für die doppelte Hiobsbotschaft ab. Doch was steckt wirklich hinter diesem Vertrauensverlust?
Solide Zahlen, mieser Ausblick: Die fatale Mischung
Die Ironie der Situation: Ams Osrams Zahlen für das zweite Quartal waren eigentlich in Ordnung. Mit 775 Millionen Euro Umsatz traf das Unternehmen die Mitte der Erwartungsspanne – eine solide Performance in einem schwierigen Marktumfeld.
Doch dann kam der Paukenschlag: Die Prognose für das dritte Quartal blieb deutlich hinter den Markterwartungen zurück. Analysten der US-Bank JPMorgan bezeichneten die Ziele als "leicht enttäuschend" und unter den Konsensschätzungen liegend. Diese Diskrepanz zwischen Hoffnung und Realität löste eine Verkaufswelle aus.
500 Millionen Euro: Teure Finanzspritze befeuert Ängste
Parallel zu den trüben Aussichten verkündete das Management eine weitere schlechte Nachricht: Ams Osram platzierte Anleihen im Wert von rund 500 Millionen Euro. Die Zinssätze sind happig – 10,5 Prozent und sogar 12,25 Prozent müssen Investoren geboten werden.
Die wichtigsten Fakten zur aktuellen Lage:
• Teure Finanzierung: Neue Anleihen mit Fälligkeit 2029 zu Kupons von 10,5% und 12,25%
• Zweck der Mittel: Vorfinanzierung erwarteter Osram-Aktien-Andienungen und teilweiser Rückkauf von Wandelanleihen
• Q3-Prognose: Deutlich unter Markterwartungen
• Jahresausblick: Weiterhin freier Cashflow von über 100 Millionen Euro erwartet
Vertrauen dahin: Warum Anleger massiv verkaufen
Die hohen Zinssätze der neuen Anleihen signalisieren eines deutlich: Die Kapitalmärkte bewerten das Risiko bei Ams Osram inzwischen als erheblich. Wenn ein Unternehmen über 12 Prozent Zinsen zahlen muss, spricht das nicht gerade für Vertrauen in die Geschäftsentwicklung.
Die Kombination ist toxisch: Schwacher Ausblick trifft auf teure Finanzierung. Das Ergebnis war ein Kursrutsch von knapp 11 Prozent – und das obwohl die aktuellen Quartalszahlen durchaus passabel ausfielen.
Analysten der Erste Group versuchten die Verluste noch als "Gewinnmitnahmen" zu verharmlosen, doch das Ausmaß der Reaktion deutet auf eine fundamentalere Neubewertung hin. Das Vertrauen der Anleger scheint nachhaltig erschüttert – und das in einem Markt, der ohnehin nervös auf jede Schwäche reagiert.
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