American Tower Aktie: Kampf um die Trendwende!
Der Telekommunikations-REIT American Tower steckt in einem klassischen Zwei-Gesichter-Dilemma: Während die operativen Zahlen im dritten Quartal überzeugen konnten, drohen gleichzeitig massive rechtliche Risiken den Erfolg zunichte zu machen. Kann der Infrastruktur-Gigant seine Abwärtsspirale durchbrechen oder stehen Anlegern weitere Verluste bevor?
Solide Zahlen trotz Widerwinden
American Tower präsentierte für das dritten Quartal 2025 beeindruckende Zahlen, die die Analystenerwartungen klar übertrafen. Das bereinigte Betriebsergebnis (AFFO) pro Aktie kletterte auf 2,78 US-Dollar, während der Gesamtumsatz um 7,7 Prozent auf rund 2,7 Milliarden US-Dollar zulegte. Besonders die Datacenter-Sparte CoreSite glänzte mit einem Rekordquartal bei Neuvermietungen. Die Führung zeigte sich so zuversichtlich, dass sie die Jahresprognose für das AFFO pro Aktie auf 10,60 bis 10,72 US-Dollar anhob.
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Rechtliche Stürme ziehen auf
Doch hinter den starken operativen Zahlen lauern erhebliche rechtliche Risiken. Der größte Brocken: Ein Schiedsverfahren mit AT&T Mexico, bei dem der Kunde seit Anfang 2025 die Mietzahlungen für Mobilfunkmasten einbehält. Hier sind jährliche Einnahmen in Höhe von rund 300 Millionen US-Dollar in Gefahr. Das Unternehmen musste bereits 10 Millionen US-Dollar für mögliche Verluste zurückstellen und rechnet mit weiteren Abschlägen, sollte der Zahlungsstopp anhalten. Die Schiedsverhandlung ist erst für August 2026 angesetzt – bis dahin bleibt das Damoklesschwert über der Aktie.
Parallel läuft ein weiterer Rechtsstreit mit EchoStar, der sich ebenfalls von seinen Zahlungsverpflichtungen befreien will. Diese doppelte rechtliche Bedrohung könnte den Aktienkurs noch länger belasten.
Insider-Kauf als Hoffnungsschimmer
Inmitten der Unsicherheit setzte Director Eugene F. Reilly ein starkes Zeichen: Am 31. Oktober 2025 kaufte er für knapp eine Million US-Dollar Aktien des Unternehmens und erhöhte seine Beteiligung damit deutlich. Solche Insider-Käufe werden von Märkten traditionell als Vertrauensbeweis gewertet. Gleichzeitig kündigte der Chief Accounting Officer Robert J. Meyer seinen Ruhestand für Ende 2026 an, was einen geordneten Führungswechsel verspricht.
Analysten zwischen Zuversicht und Vorsicht
Die Analystengemeinde bleibt dem Titel grundsätzlich gewogen, doch die Preisziele zeigen gemischte Signale. Während Argus sein Kursziel auf 210 US-Dollar senkte, aber bei „Buy“ blieb, setzt UBS mit 260 US-Dollar deutlich optimistischer drauf. Treiber der positiven Einschätzungen sind das anhaltend starke organische Wachstum, die strategische Fokussierung auf entwickelte Märkte und die stabile Bilanz.
Doch die entscheidende Frage bleibt: Reichen die soliden Fundamentaldaten aus, um die rechtlichen Unwägbarkeiten zu überstrahlen? Der weitere Verlauf der Schiedsverfahren wird hier die Richtung vorgeben – und bestimmen, ob American Tower seine Abwärtsspirale durchbrechen kann.
