Der Tech-Riese hat soeben eine der größten Verbraucherschutz-Strafen der Geschichte kassiert – doch gleichzeitig bahnt sich im profitablen Cloud-Geschäft eine vielversprechende Partnerschaft an. Während die 2,5 Milliarden Dollar schwere Einigung mit der US-Handelsaufsicht FTC für Schlagzeilen sorgt, arbeitet Amazon im Hintergrund an der Zukunft seines profitabelsten Geschäftsbereichs. Steht der Konzern vor einer überraschenden Trendwende?
Rekordstrafe für Prime-Praktiken
Amazon einigte sich Ende September mit der Federal Trade Commission auf eine Zahlung von 2,5 Milliarden Dollar. Der Vorwurf: Der Konzern habe Kunden durch irreführende Anmeldeprozesse in Prime-Mitgliedschaften gelockt und die Kündigung unnötig erschwert. Die Einigung kam überraschend früh – nur drei Tage nach Prozessbeginn.
Die Strafe setzt sich aus einer Milliarde Dollar an Strafzahlungen und 1,5 Milliarden Dollar an Rückerstattungen für betroffene Kunden zusammen. Rund 35 Millionen Kunden, die zwischen Juni 2019 und Juni 2025 ungewollte Prime-Mitgliedschaften abschlossen oder an der Kündigung gehindert wurden, erhalten bis zu 51 Dollar zurück. Amazon räumte kein Fehlverhalten ein, muss jedoch seine Anmeldeprozesse transparenter gestalten und Kündigungen vereinfachen.
Cloud-Partnerschaft als Hoffnungsträger
Parallel zur regulatorischen Einigung baute Amazon Web Services die strategische Partnerschaft mit der Börsengruppe Nasdaq aus. Ab sofort können Finanzinstitute die Nasdaq-Calypso-Plattform als vollständig verwalteten Service auf AWS-Infrastruktur nutzen. Das Ziel: Modernisierung von Kapitalmarkt- und Treasury-Management-Systemen.
Das Cloud-Geschäft bleibt Amazons Wachstumsmotor. Im zweiten Quartal 2025 erzielte AWS einen Umsatz von 30,9 Milliarden Dollar – ein Plus von 17,5 Prozent im Jahresvergleich. Der Betriebsgewinn des Segments kletterte auf 10,2 Milliarden Dollar. Die Nasdaq-Partnerschaft könnte zusätzliches Wachstum in dem ohnehin bereits profitablen Geschäftsfeld generieren.
Analysten halten Kurs
Trotz regulatorischer Herausforderungen genießt Amazon weiterhin starke Unterstützung von der Wall Street. JP Morgan führt die Aktie weiterhin als „Best Idea“, während das Investmenthaus Mairs & Power im zweiten Quartal eine neue Position aufbaute. Die Begründung: Amazons starke Position im Einzelhandel kombiniert mit dem marktführenden Cloud-Geschäft.
Wells Fargo-Analyst Ken Gawrelski stufte Amazon kürzlich auf „Overweight“ hoch und setzte ein Kursziel von 280 Dollar – etwa 15 Dollar über dem Konsens der Branche. Die Bewertung mit einem KGV von 32,3 scheint angesichts der Wachstumsaussichten gerechtfertigt.
Entscheidendes Quartal steht bevor
Die Milliardenstrafe mag beeindruckend klingen, entspricht jedoch nur etwa 0,1 Prozent von Amazons Börsenwert von 2,4 Billionen Dollar. Entscheidend wird das am 30. Oktober erwartete Quartalsergebnis: Es wird nicht nur Aufschluss über die AWS-Entwicklung geben, sondern auch über die Prognose für die kritische Weihnachtssaison.
Mit über 200 Millionen Prime-Mitgliedern weltweit und weiterhin massiven Investitionen in KI-Infrastruktur und Rechenzentren bleibt Amazon für langfristiges Wachstum aufgestellt. Die regulatorische Einigung beseitigt eine erhebliche Unsicherheit – doch kann der Konzern nun die Erwartungen in der wichtigen Jahresendphase erfüllen?
Amazon-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Amazon-Analyse vom 1. Oktober liefert die Antwort:
Die neusten Amazon-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Amazon-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 1. Oktober erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Amazon: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...