Startseite » News zu Unternehmen » Analystenstimmen » Amazon Aktie: Gerichtstermin der Wahrheit

Amazon Aktie: Gerichtstermin der Wahrheit

Amazon steht vor massiven rechtlichen Herausforderungen: Ein US-Richter bestätigt Prime-Verstöße, während ein Großprozess beginnt und neue Visa-Gebühren die Personalbeschaffung erschweren.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • Richter bestätigt Verbraucherschutzverstöße bei Prime-Abos
  • Mammutprozess mit FTC beginnt am 22. September
  • Neue Visa-Gebühren treffen Amazon als größten Nutzer
  • Prime-Geschäftsmodell könnte grundlegend umgebaut werden

Der E-Commerce-Riese startet in eine der entscheidendsten Wochen seiner Unternehmensgeschichte. Während ein Bundesrichter Amazon bereits wegen Verstößen bei seinem Prime-Service verurteilte, beginnt am Montag der Mammutprozess mit der US-Handelskommission FTC. Gleichzeitig tritt eine neue Visa-Regelung in Kraft, die den Tech-Konzern Millionen kosten könnte. Steht Amazon vor einem juristischen Desaster?

Richter spricht Schuld aus – noch vor Prozessbeginn

Die schlechten Nachrichten für Amazon häufen sich: US-Bezirksrichter John Chun gab der FTC bereits in einem Vorverfahren recht und stellte fest, dass Amazon gegen Verbraucherschutzgesetze verstoßen hat. Der Vorwurf: Der Konzern kassierte Zahlungsdaten von Kunden, bevor er die Bedingungen für das automatisch verlängernde Prime-Abo vollständig offenlegte.

Doch das ist erst der Anfang. Der eigentliche Prozess startet am 22. September und dreht sich um noch schwerwiegendere Vorwürfe. Die FTC beschuldigt Amazon, mit manipulativen Website-Designs – sogenannten „Dark Patterns“ – Millionen Verbraucher in Prime-Abos zu locken. Besonders brisant: Amazon soll den Kündigungsprozess absichtlich so kompliziert gestaltet haben, dass das Unternehmen ihn intern „Iliad“ nannte – nach Homers Epos über die mühselige Odyssee.

Visa-Schock trifft Amazon besonders hart

Parallel verschärft sich die Lage durch eine neue Visa-Regelung. Seit heute gilt eine jährliche Gebühr von 100.000 Dollar für neue H-1B-Anträge. Amazon reagierte bereits am Freitag mit einer internen Warnung an betroffene Mitarbeiter, vorerst nicht ins Ausland zu reisen.

Der Timing könnte kaum schlechter sein: Amazon führt die Liste der H-1B-Visa-Genehmigungen an und ist damit besonders betroffen. Die neue Regelung dürfte sowohl die Kosten explodieren lassen als auch das Recruiting von Spitzenkräften erheblich erschweren.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Amazon?

Was steht auf dem Spiel?

Der Prime-Prozess könnte Amazon teuer zu stehen kommen. Nicht nur drohen hohe Strafen – das Unternehmen könnte gezwungen werden, seine hochprofitable Prime-Plattform grundlegend umzubauen. Prime gilt als Eckpfeiler des Amazon-Imperiums und treibt sowohl E-Commerce als auch Cloud-Geschäft an.

Die Visa-Beschränkungen treffen Amazon in einem bereits angespannten Arbeitsmarkt für Tech-Talente. Besonders in technischen und Engineering-Bereichen könnte sich der Fachkräftemangel verschärfen – ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, da Amazon massiv in KI und Cloud-Services investiert.

Trotz der juristischen Unwägbarkeiten halten die meisten Analysten an positiven Bewertungen fest und verweisen auf die starken Fundamentaldaten in E-Commerce, Werbung und Cloud-Computing. Doch die kommenden Verhandlungstage dürften zeigen, ob diese Zuversicht gerechtfertigt ist.

Amazon-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Amazon-Analyse vom 21. September liefert die Antwort:

Die neusten Amazon-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Amazon-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 21. September erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Amazon: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...

Andreas Sommer

Mit über 40 Jahren Erfahrung im Bankwesen und Börsenjournalismus gehöre ich zu den etablierten Analysten im deutschsprachigen Raum. Nach mehr als zehn Jahren als Wertpapierberater bei der Deutschen Bank spezialisierte ich mich seit dem Börsencrash 1987 auf technische Analyse und charttechnische Methoden.

Als ehemaliger Chefredakteur mehrerer Börsenpublikationen entwickelte ich den "Aktienführer Neuer Markt" mit und führe heute einen Börsendienst, der sich auf wachstumsstarke Unternehmen fokussiert. Mein wöchentliches Markt-Barometer analysiert systematisch DAX, Dow Jones, Ölpreis, Währungen und Marktstimmung, um präzise Orientierung zu bieten.

Die Ergebnisse sprechen für sich: Leser meines Börsendienstes erzielten über zwei Jahrzehnte einen durchschnittlichen Depotzuwachs von +576%. Meine rechtzeitigen Warnungen vor dem Crash 2008 halfen vielen Anlegern, Verluste zu minimieren.

Heute teile ich meine Expertise durch den Newsletter "Chartanalyse-Trends", den Börsendienst "Momentum Trader", Vorträge auf Messen wie der Invest Stuttgart sowie YouTube-Videos. Mein "Timing is Money"-Ansatz identifiziert optimale Ein- und Ausstiegszeitpunkte für Aktien, Gold, Kryptowährungen und weitere Anlageklassen.