Alphabet steht trotz spektakulärer Neuigkeiten von Tochter Waymo massiv unter Druck. Die autonome Taxi-Sparte verhandelt über eine Finanzierungsrunde, die ihre Bewertung auf 100 Milliarden Dollar katapultieren könnte – mehr als eine Verdopplung binnen Monaten. Doch statt Euphorie herrscht Verkaufsdruck: Die Aktie verlor gestern 3,2 Prozent auf 296,72 Dollar, während Unsicherheiten rund um KI-Infrastruktur-Investitionen die Stimmung trüben.
Kursrutsch trotz Rekord-Handelsvolumen
Am gestrigen Dienstag sackte die Alphabet-Aktie (Klasse A) um 9,85 Dollar oder 3,21 Prozent ab – deutlich stärker als der Gesamtmarkt. Zum Vergleich: Der S&P 500 gab 1,16 Prozent nach, der Nasdaq Composite 1,81 Prozent. Das Handelsvolumen schnellte um rund 15 Prozent auf 27,36 Millionen Stücke nach oben, ein klares Zeichen für institutionellen Verkaufsdruck. Vom erst im November erreichten 52-Wochen-Hoch bei 328,83 Dollar hat sich der Titel damit merklich entfernt.
Parallel dazu sorgte eine Insider-Transaktion für zusätzliche Verunsicherung: Chief Accounting Officer Amie Thuener O’toole verkaufte am 15. Dezember 2.778 Aktien zu durchschnittlich 312,30 Dollar – ein Erlös von rund 867.569 Dollar. Ihre direkte Beteiligung reduzierte sich dadurch um etwa 23 Prozent.
Waymo-Bewertung verdoppelt sich
Die operative Lichtgestalt bleibt Waymo. Laut bestätigten Berichten verhandelt die Robotaxi-Einheit über frisches Kapital von mehr als 15 Milliarden Dollar. Die angestrebte Bewertung: nahezu 100 Milliarden Dollar, intern wird sogar über 110 Milliarden diskutiert. Zur Einordnung: In der vorangegangenen Finanzierungsrunde im Oktober 2024 lag Waymos Wert noch bei etwa 45 Milliarden Dollar.
Alphabet selbst will die Runde anführen. Das Geld soll in den globalen Ausbau der Robotaxi-Flotte fließen, weitere US-Städte erschließen und den Markteintritt in London vorbereiten. Operativ läuft es: Die sogenannten „rider-only miles“ – Fahrten ohne Sicherheitsfahrer – stiegen im dritten Quartal 2025 um 24 Prozent gegenüber dem Vorquartal.
Infrastruktur-Lücke belastet Sentiment
Trotz der Waymo-Fortschritte dominieren aktuell die Sorgen. Berichte über fehlende Finanzierungszusagen für ein geplantes 10-Milliarden-Dollar-Rechenzentrum in Michigan drücken auf die Stimmung. Die Unsicherheit rund um milliardenschwere KI-Investitionen lässt Anleger zögern – gerade in einem Umfeld, in dem Tech-Werte generell anfällig für Gewinnmitnahmen sind.
Fundamental steht Alphabet allerdings solide da. Im dritten Quartal übertraf der Konzern mit einem Gewinn je Aktie von 2,87 Dollar die Erwartungen von 2,29 Dollar deutlich. Die Nettomarge liegt bei robusten 32,23 Prozent, der Umsatz kletterte um 16 Prozent auf 102,35 Milliarden Dollar.
Analysten bleiben optimistisch
Die Citizens Bank bekräftigte gestern ihr „Market Outperform“-Rating mit einem Kursziel von 340 Dollar. Die Mehrheit der Analysten sieht das aktuelle Niveau bei rund 297 Dollar als Konsolidierung innerhalb eines intakten Aufwärtstrends. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 313 Dollar – ein Aufwärtspotenzial von gut fünf Prozent.
Die Divergenz zwischen operativer Stärke bei Waymo und kurzfristiger Kursschwäche dürfte sich in den kommenden Wochen auflösen. Entscheidend wird sein, ob Alphabet Klarheit über die Infrastruktur-Finanzierung schafft und ob die Waymo-Bewertung tatsächlich die 100-Milliarden-Marke knackt. Bis dahin bleibt die Aktie volatil.
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