Alphabet steckt in einem Dilemma: Gerade als der Tech-Riese seine größte Kartellrechts-Hürde gemeistert und neue Allzeithochs erklommen hat, meldet sich die nächste Aufsichtsbehörde zu Wort. Die US-Handelskommission FTC nimmt nun Googles KI-Chatbots unter die Lupe – ausgerechnet in dem Bereich, den CEO Sundar Pichai als Zukunft des Konzerns bewirbt. Kann Alphabet seinen Höhenflug fortsetzen oder droht neuer Gegenwind?
Kartellrechts-Triumph löst Kursrausch aus
Der September begann mit einem Paukenschlag für Alphabet-Aktionäre. Am 2. September entschied Richter Amit Mehta, dass Google weder seinen Chrome-Browser noch das Android-Betriebssystem abspalten muss – trotz der Feststellung eines illegalen Suchmonopols.
Diese Entscheidung katapultierte die Aktie am 3. September um über 9 Prozent nach oben und fügte dem Börsenwert rund 230 Milliarden Dollar hinzu. Es war der größte Kurssprung in der Unternehmensgeschichte. Die lukrativen Standard-Suchverträge mit Apple bleiben bestehen, nur exklusive Vereinbarungen mit Geräteherstellern sind künftig untersagt.
„Das ist ein klarer Sieg für Alphabet ohne größere finanzielle Auswirkungen“, kommentierten JPMorgan-Analysten und hoben ihr Kursziel von 232 auf 260 Dollar an.
Wall Street sieht 300-Dollar-Marke in Reichweite
Die Erleichterung an der Wall Street war greifbar. Evercore ISI wagte sich mit einem Kursziel von 300 Dollar besonders weit vor – dem höchsten am Markt. Die Analysten verweisen auf Googles unangefochtene Dominanz bei kommerziellen Suchanfragen und das beschleunigte Wachstum bei YouTube, Google Cloud und dem Robotaxi-Geschäft Waymo.
Auch Wedbush erhöhte das Kursziel auf 245 Dollar und betonte die „langfristige Beständigkeit von Googles Suchgeschäft“. Bei 54 bewertenden Analysten empfehlen 40 die Aktie zum Kauf.
KI-Erfolg trifft auf neue Regulierungssorgen
Alphabets Erfolgsgeschichte basiert zunehmend auf künstlicher Intelligenz. Die AI Overviews erreichen bereits über 2 Milliarden monatliche Nutzer in mehr als 200 Ländern. Im zweiten Quartal kletterten die Umsätze um 14 Prozent auf 96,4 Milliarden Dollar, angetrieben von einem 32-prozentigen Sprung bei Google Cloud auf 13,6 Milliarden Dollar.
Doch genau dieser KI-Erfolg steht nun im Fokus der FTC. Die Behörde kündigte gestern eine Untersuchung von KI-Chatbots an, die „menschenähnliche Kommunikation simulieren“. Besonders im Visier: Der Einfluss auf Kinder und Jugendliche, die „Vertrauen zu Chatbots aufbauen und Beziehungen zu ihnen entwickeln“ könnten.
Ausblick: Momentum gegen Regulierungsdruck
Trotz der neuen FTC-Ermittlungen bewerten Analysten Alphabets regulatorisches Umfeld als deutlich entspannter als noch vor wenigen Monaten. Das Worst-Case-Szenario einer Zerschlagung ist vom Tisch, das Kerngeschäftsmodell bleibt intakt.
Die Aktie notiert aktuell beim 23,4-Fachen der erwarteten Gewinne – ein Aufschlag zum Sektormedian, aber unter dem historischen Durchschnitt. Mit liquiden Mitteln von über 95 Milliarden Dollar verfügt Alphabet über genügend Feuerkraft für weitere KI-Investitionen und mögliche Regulierungsauseinandersetzungen.
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