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Alphabet Aktie: Regulierungsdruck erreicht neuen Höhepunkt

Google-Mutter Alphabet sieht sich gleichzeitigen Kartellverfahren in Europa und politischen Vorwürfen der US-Handelsaufsicht FTC ausgesetzt. Das Kerngeschäft mit Werbung gerät unter Beschuss.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • EU plant vergleichsweise milde Kartellstrafe für Werbegeschäft
  • FTC wirft Google politisch motivierte Spam-Filterung vor
  • Werbung erzielte 2024 über 75 Prozent des Gesamtumsatzes
  • Konzern strafft Management mit Abbau von Führungskräften

Der Google-Mutterkonzern Alphabet sieht sich gleich von mehreren Fronten unter Beschuss. Während in Europa eine neue Kartellstrafe für das Werbegeschäft droht, wirft die US-Handelsaufsicht FTC politisch motivierte Spam-Filterung bei Gmail vor. Steht der Tech-Gigant vor der bislang größten regulatorischen Bewährungsprobe?

EU plant „modeste“ Strafe für Werbepraktiken

Die Europäische Kommission bereitet eine vergleichsweise milde Kartellstrafe gegen Google wegen mutmaßlich wettbewerbswidriger Praktiken im Werbegeschäft vor. Dies bestätigten drei mit der Angelegenheit vertraute Quellen. Die Entscheidung markiert einen Kurswechsel unter der neuen EU-Kartellchefin Teresa Ribera, die sich stärker auf die Beendigung von Verstößen konzentrieren will statt auf abschreckende Milliardenstrafen wie ihre Vorgängerin Margrethe Vestager.

Anders als zunächst befürchtet, wird die EU Google wohl nicht zur Zerschlagung parts seines Werbegeschäfts zwingen. Dieser Schritt wäre besonders schmerzhaft gewesen, da parallel in den USA ein Gerichtstermin im September über mögliche Maßnahmen gegen Googles Dominanz bei Werbetools für Online-Verleger ansteht.

FTC erhebt schwere Vorwürfe gegen Gmail

Zusätzlich zur EU-Klage eskaliert der Druck aus Washington: FTC-Chef Andrew Ferguson warf Google in einem Brief an CEO Sundar Pichai vor, Gmail-Spamfilter würden systematisch Nachrichten von republikanischen Absendern blockieren, während ähnliche Mails von Demokraten durchkämen. Die Behörde drohte mit einer Untersuchung und möglichen Strafmaßnahmen.

Google wies die Vorwürfe umgehend zurück. Ein Sprecher betonte, die Spam-Filter würden „für alle Absender gleichermaßen gelten“ und basierten auf objektiven Kriterien wie Nutzer-Beschwerden und Versandmustern. Bereits frühere ähnliche Klagen scheiterten vor Gericht.

Alphabet strafft Management-Strukturen

Neben den regulatorischen Herausforderungen treibt Alphabet interne Effizienzmaßnahmen voran. Wie ein Manager bekannt gab, hat der Konzern in den letzten zwölf Monaten 35 Prozent aller Führungskräfte mit kleinen Teams abgebaut. Betroffen waren insbesondere Vorgesetzte mit weniger als drei Mitarbeitern, von denen viele als normale Angestellte im Unternehmen blieben.

CEO Sundar Pichai betonte die Notwendigkeit, „effizienter zu werden, während wir wachsen, ohne jede Herausforderung mit mehr Personal zu lösen“. Die Maßnahme ist Teil umfassender Kostensenkungsinitiativen, die auch freiwillige Abfindungsprogramme in zehn Produktbereichen umfassten.

Werbegeschäft bleibt Lebensader

Die regulatorischen Angriffe treffen Alphabet an empfindlicher Stelle: Das Werbegeschäft – bestehend aus Suchdienst, Gmail, Google Play, Google Maps, YouTube und verschiedenen Werbeplattformen – erzielte 2024 stolze 264,6 Milliarden Dollar und damit 75,6 Prozent des Gesamtumsatzes. Jede Einschränkung dieser lukrativen Kerneinnahmequelle könnte spürbare finanzielle Folgen haben.

Trotz der anhaltenden regulatorischen Bedrohungen zeigt sich der Konzern bisher erstaunlich resilient. Die Aktie legte seit Jahresbeginn 10 Prozent zu, nachdem sie 2024 bereits 36 Prozent gewonnen hatte. Doch die jüngste Eskalation auf mehreren regulatorischen Schauplätzen gleichzeitig stellt eine neue Qualität der Bedrohung dar.

In den kommenden Wochen und Monaten müssen Investoren mehrere kritische Termine im Auge behalten: Die EU-Strafe steht unmittelbar bevor, die FTC könnte ihre Untersuchung ausweiten, und der US-Kartellprozess um die Werbedominanz geht in die nächste Runde. Wie Alphabet diesen regulatorischen Stresstest übersteht, könnte die Zukunft des Tech-Giganten maßgeblich prägen.

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