Alphabet zündet die nächste Stufe im globalen KI-Rennen und holt sich dafür finanzstarke Unterstützung in Indien an Bord. Doch während der Tech-Gigant Milliarden in die Infrastruktur pumpt, drückt Co-Gründer Sergey Brin überraschend auf den Verkaufs-Knopf. Nutzen Insider die Nähe zum Allzeithoch etwa zum Ausstieg, oder ist dies nur eine Randnotiz in einer intakten Wachstumsstory?
Offensive in Indien
Die wichtigste Nachricht des Wochenendes kommt aus Asien: Die indische Adani Group plant, rund 5 Milliarden Dollar in einen neuen KI-Rechenzentrum-Hub von Google zu investieren. Diese gewaltige Finanzspritze soll über das Joint Venture AdaniConneX fließen und die Basis für Googles ressourcenhungrige KI-Modelle wie Gemini 3 schaffen.
Der strategische Schachzug ist klar: Alphabet sichert sich damit nicht nur Kapital, sondern auch entscheidende Vorteile bei Energie und Land in einem der am schnellsten wachsenden digitalen Märkte der Welt. Das Ziel ist der Aufbau eines „digitalen Rückgrats“, um im direkten Konkurrenzkampf mit Microsofts Azure und Amazons AWS auf dem indischen Subkontinent die Oberhand zu behalten. Das 5-Milliarden-Paket ergänzt dabei Alphabets eigene Investitionspläne und unterstreicht den Trend zur „Sovereign AI“, bei der Nationen auf lokale Datenverarbeitung pochen.
Ein prominenter Verkäufer
Doch wo Licht ist, ist auch Schatten. Mitten in die Euphorie über die Expansion platzt die Meldung über massive Insider-Aktivitäten: Co-Gründer Sergey Brin hat sich von Alphabet-Aktien im Wert von rund 1,1 Milliarden Dollar getrennt. Zwar fließen die Gelder primär an eine Non-Profit-Organisation für Gesundheit und Klimaschutz, doch das Volumen und der Zeitpunkt lassen aufhorchen.
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Der Verkauf erfolgt in einer Phase, in der die Aktie eine beeindruckende Rallye hinter sich hat. Seit Jahresanfang ging es um fast 50 Prozent nach oben, getrieben von der Fantasie um neue KI-Chips (TPUs) und das Gemini-Modell. Dass ein Insider auf diesem Niveau Kasse macht, werten vorsichtige Marktbeobachter oft als Indiz dafür, dass die Bewertung kurzfristig ausgereizt sein könnte.
Überhitzt oder gerechtfertigt?
Der Titel kämpft weiter mit dem Widerstand an der Oberseite. Mit einem Schlusskurs von 276,10 Euro notiert das Papier nur knapp 1,3 Prozent unter dem 52-Wochen-Hoch. Diese technische Nähe zum Rekordstand in Kombination mit den Insider-Verkäufen erinnert an vergangene Marktphasen, in denen auf steile Anstiege eine Konsolidierung folgte.
Anleger müssen nun abwägen: Überwiegt die langfristige Fantasie durch die massive Infrastruktur-Expansion in Indien, oder deutet der Ausstieg von Brin auf eine kurzfristige Überhitzung hin? Die kommenden Handelstage dürften zeigen, ob die Bullen genug Kraft haben, um das Allzeithoch nachhaltig zu knacken.
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