Alphabet baut seine KI-Infrastruktur mit Tempo aus. Der geplante Zukauf des Energie- und Rechenzentrums-Spezialisten Intersect Power soll einen der größten Engpässe der Branche lösen: bezahlbaren, verlässlichen Strom für riesige KI-Rechenzentren. Gleichzeitig läuft das Cloud-Geschäft weiter stark – kein Wunder, dass die Aktie 2025 zu den Top-Performern im Tech-Sektor gehört.
Großdeal für KI- und Energieinfrastruktur
Alphabet hat eine verbindliche Vereinbarung zur Übernahme von Intersect Power für 4,75 Milliarden US-Dollar in bar plus Schuldenübernahme geschlossen. Die Transaktion wurde am 22. Dezember 2025 angekündigt und zählt zu den größten Deals des Konzerns im Bereich Infrastruktur.
Ziel ist ein deutlich größerer Footprint an Datenzentren speziell für KI-Anwendungen. Denn stromhungrige KI-Rechenzentren stoßen zunehmend an die Grenzen klassischer Stromnetze – lange Anschlusszeiten und Netzengpässe bremsen den Ausbau.
Wichtige Eckpunkte der Transaktion im Überblick:
- Kaufpreis: 4,75 Milliarden US-Dollar in bar plus Übernahme von Schulden
- Geplantes Closing: erste Jahreshälfte 2026
- Umfang: mehrere Gigawatt an Energie- und Rechenzentrumsprojekten
- Management: Intersect-CEO Sheldon Kimber bleibt an der Spitze
- Erstes gemeinsames Projekt: kombinierter Rechenzentrums- und Energie-Standort in Haskell County, Texas
Warum Alphabet jetzt Energie zukauft
Der Deal zahlt direkt auf Googles enorme Infrastrukturpläne ein. Der Konzern hat bis 2027 Investitionen von 40 Milliarden US-Dollar in Rechenzentren in Texas angekündigt und rechnet allein 2025 mit Gesamtinvestitionen (Capex) von 91 bis 93 Milliarden US-Dollar.
CEO Sundar Pichai betont, Intersect helfe, die Kapazitäten zu erweitern, schneller neue Stromerzeugung parallel zum Datenzentrums-Ausbau aufzubauen und Energielösungen neu zu denken, um Innovation und Wettbewerbsfähigkeit in den USA zu stärken.
Der entscheidende Hebel: Intersect setzt auf Co-Location – Rechenzentren werden direkt mit eigener Gas- und erneuerbarer Stromerzeugung kombiniert. Damit kann Alphabet Netzengpässe umgehen, Projekte schneller ans Netz bringen und die Versorgungssicherheit für KI-Lasten verbessern. Für die derzeitige KI-Investitionswelle ist das ein klarer strategischer Vorteil.
Am Markt schlägt sich diese Story bereits nieder: Die Alphabet-Aktie liegt seit Jahresanfang rund 44 % im Plus und damit deutlich über ihrem 200-Tage-Durchschnitt; vom 52‑Wochen-Hoch ist sie allerdings nur wenige Prozent entfernt, was die bereits hohen Erwartungen widerspiegelt.
Rückenwind durch Google Cloud und KI
Parallel zur Infrastruktur-Offensive liefert das operative Geschäft, vor allem im Cloud-Bereich. Google Cloud steuert inzwischen mehr als 14 % zum Konzernumsatz bei. Im dritten Quartal 2025 legten die Cloud-Umsätze um 34 % gegenüber dem Vorjahr auf 15,2 Milliarden US-Dollar zu – getrieben von Nachfrage nach KI-Infrastruktur und generativen KI-Lösungen.
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Der Auftragsbestand (Backlog) sprang zum Quartalsende gegenüber dem Vorquartal um 46 % auf 155 Milliarden US-Dollar. Produkte auf Basis der generativen KI-Modelle von Google, darunter Gemini, erzielten sogar ein Umsatzwachstum von über 200 % im Jahresvergleich.
Auch auf Konzernebene zeigen die Zahlen klaren Aufwärtstrend:
- Q3 2025 Konzernumsatz: 102,3 Mrd. US-Dollar (+16 % YoY)
- Google Services Umsatz: 87,1 Mrd. US-Dollar (+14 %)
- Operative Marge: 30,5 % (33,9 % ohne EU-Kartellstrafe)
- Nettoergebnis: +33 % YoY
- Ergebnis je Aktie (EPS): 2,87 US-Dollar (+35 % YoY)
Diese Kombination aus starkem Wachstum und hoher Profitabilität sorgt dafür, dass Alphabet trotz hoher Investitionen positiven freien Cashflow generiert.
Wettbewerb im Cloud- und KI-Markt
Im weltweiten Cloud-Infrastrukturmarkt liegt Google mit rund 13 % Marktanteil weiter hinter Amazon Web Services (29 %) und Microsoft Azure (20 %). Alphabet setzt daher auf gezielte Zukäufe: Neben Intersect Power steht die Übernahme des Cybersicherheitsanbieters Wiz an, die 2026 abgeschlossen werden soll. Zusammen sollen beide Transaktionen die Position im Cloud- und KI-Ökosystem stärken.
Bei KI-Modellen kommt Gemini 2025 bereits auf etwa 13 % Marktanteil – ein rascher Anstieg aus nahezu Nullnutzung im Vorjahr. Alphabet spielt hier einen Kostenvorteil aus: Eigene Rechenzentren und speziell entwickelte TPU-Chips senken die Betriebskosten der KI-Modelle. Trotz Capex von knapp 25 Milliarden US-Dollar pro Quartal bleibt der Free Cashflow positiv.
Bewertung und Ausblick
Die starke Kursentwicklung hat allerdings ihren Preis. Die Alphabet-Aktie wird derzeit mit einem Forward-KGV von etwa 30 gehandelt, rund doppelt so hoch wie zu Beginn des Jahres. Der Zacks-Konsens rechnet für 2025 mit einem Gewinn je Aktie von 10,58 US-Dollar – ein erwartetes Plus von 31,6 % gegenüber 2024.
Zusätzlich zur Wachstumsstory gibt es einen kleinen Ausschüttungsaspekt: Alphabet zahlt eine Quartalsdividende von 0,21 US-Dollar je Aktie, fällig am 15. Dezember 2025 für Anleger, die am 8. Dezember im Aktienregister standen.
Für die nächsten Quartale wird entscheidend sein, ob der Intersect-Deal wie geplant durchgeht und die hohen Investitionen in KI-Infrastruktur und Cloud weiter in zweistelliges Umsatz- und Gewinnwachstum übersetzt werden. Dann hätte die aktuell ambitionierte Bewertung ein solides Fundament.
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