Warren Buffett kauft für 4,9 Milliarden Dollar zu, Analysten heben das Kursziel auf 320 Dollar an – und Google feuert mit Gemini 3.0 die nächste Stufe seiner KI-Offensive ab. Während die Konkurrenz schläft, baut Alphabet seine Dominanz aus. Doch kann der Tech-Riese den Vorsprung verteidigen, oder kommt die große Ernüchterung?
Buffetts Vertrauensbeweis
Am 17. November wurde bekannt: Berkshire Hathaway hat 17,85 Millionen Alphabet-Aktien gekauft – ein Investment von knapp 5 Milliarden Dollar. Für Warren Buffett, der Tech-Werte jahrzehntelang mied, ist das ein bemerkenswerter Schritt. Die Botschaft: Alphabet ist mehr als ein Highflyer – es ist ein solides Investment mit starken Fundamentaldaten.
Die Reaktion ließ nicht auf sich warten. Die Aktie schoss am Montag um fast 6 Prozent nach oben, der Börsenwert kletterte um 180 Milliarden Dollar. CFRA-Analyst Angel Zino sieht darin eine klare Bestätigung: „Das unterstreicht Googles starke Fundamentaldaten und verschafft Berkshire Zugang zu einem führenden KI-Anbieter.“
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Loop Capital schlägt Alarm – positiv
Nur einen Tag später legte Loop Capital nach. Analyst Rob Sanderson stufte Alphabet von „Hold“ auf „Buy“ hoch und setzte ein Kursziel von 320 Dollar – rund 12 Prozent über dem aktuellen Niveau. Seine Begründung: Die Sorge, KI-Chatbots könnten Google als Informationsquelle verdrängen, sei unbegründet. „Die Stärke des Suchgeschäfts widerlegt diese Bedenken“, so Sanderson.
Besonders bullish zeigt er sich bei Google Cloud. Das Geschäft könnte Amazon Web Services bis 2027 deutlich hinter sich lassen – und allein einen Wert von über einer Billion Dollar für Alphabet darstellen. Der Cloud-Backlog hat sich innerhalb von fünf Quartalen mehr als verdoppelt, getrieben von der explodierenden Nachfrage nach Unternehmens-KI.
Gemini 3.0: Der nächste Schachzug
Am Dienstag präsentierte Google dann die Hauptattraktion: Gemini 3.0. Das neue KI-Modell soll einen Quantensprung bei den Fähigkeiten darstellen – erste Benchmarks zeigen Gemini 2.5 Pro bereits an der Spitze wichtiger Leistungskategorien. Die Integration in Suche, Android, YouTube und Cloud-Dienste verschafft Google einen entscheidenden Vorteil gegenüber reinen Chatbot-Anbietern wie OpenAI.
Hinzu kommen die hauseigenen Tensor Processing Units (TPUs), die laut Sanderson „ein großes Ding werden“. Diese speziellen Chips verschaffen Alphabet einen Wettbewerbsvorteil bei der Skalierung von KI-Anwendungen – und machen das Unternehmen unabhängiger von Nvidia.
Zahlen sprechen für sich
Im dritten Quartal 2025 lieferte Alphabet eindrucksvolle Ergebnisse:
- Gesamtumsatz: 102,3 Milliarden Dollar (+16 % zum Vorjahr)
- Google Cloud: 15,2 Milliarden Dollar (+34 %)
- Operative Marge: 30,5 % (33,9 % bereinigt)
- Cloud-Backlog: 155 Milliarden Dollar (+82 %)
Besonders bemerkenswert: Google hat in den ersten neun Monaten 2025 mehr Milliarden-Dollar-Deals abgeschlossen als in den beiden Jahren zuvor zusammen.
Bewertung bleibt attraktiv
Trotz eines Kursanstiegs von 51 Prozent seit Jahresbeginn – dem stärksten Zuwachs unter den „Magnificent Seven“ – wirkt Alphabet nicht überteuert. Mit einem Forward-KGV von etwa 25 liegt die Aktie deutlich unter Microsoft (29) und Nvidia (fast 30). „Alphabet passt besser zum Value-Investing als andere KI-Leader“, urteilt Steve Sosnick von Interactive Brokers.
Risiken bleiben
CEO Sundar Pichai warnte kürzlich vor „Irrationalität“ am KI-Markt und betonte, dass „kein Unternehmen immun“ sei, sollte die KI-Blase platzen. Zudem schweben weiterhin Kartellverfahren über dem Konzern.
Doch die Kombination aus technologischer Innovation, institutionellem Rückhalt durch Buffett und soliden Finanzen macht Alphabet zu einem der aussichtsreichsten Profiteure der KI-Revolution. Die nächsten Quartale werden zeigen, ob Google den Vorsprung halten kann.
