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Alphabet Aktie: Doppelschlag aus Tennessee und Brüssel

Google startet erstes kommerzielles Atomprojekt in Tennessee für Rechenzentren, während die EU-Kommission milliardenschwere Strafen wegen Play Store-Praktiken androht.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • Erster US-Atomreaktorvertrag für Googles Datenzentren
  • EU droht mit bis zu 18 Milliarden Dollar Strafe
  • 50-Megawatt-Anlage in Tennessee ab 2030 geplant
  • Aktie verliert trotz Zukunftsprojekten an Wert

Google setzt auf Atomkraft und kämpft gleichzeitig an der Regulierungsfront: Der Tech-Riese kündigte seinen ersten kommerziellen Atomreaktor an, während die EU-Kommission Druck bei den Play Store-Gebühren macht. Dazu kommen weitere juristische Herausforderungen – ein Spannungsfeld, das die Zukunft des Konzerns prägen könnte.

Nuklearer Durchbruch in Tennessee

Das Unternehmen hat gemeinsam mit Kairos Power Tennessee als Standort für einen revolutionären kleinen modularen Reaktor ausgewählt. Ab 2030 soll die 50-Megawatt-Anlage in Oak Ridge Strom für Googles Rechenzentren im Südosten der USA liefern. Das Projekt markiert einen Meilenstein: Erstmals unterzeichnet ein US-Energieversorger einen Stromabnahmevertrag für Reaktoren der vierten Generation.

Die Tennessee Valley Authority wird den Reaktor betreiben und Energie an Google-Datenzentren in Tennessee und Alabama weiterleiten. Insgesamt plant der Konzern 500 Megawatt nuklearer Kapazität – genug für 350.000 Haushalte. Energieminister Chris Wright bezeichnete die Technologie als „essentiell für die amerikanische KI-Dominanz“.

EU-Kommission verschärft Druck

Parallel kämpft Google an der europäischen Front gegen drohende Milliardenstrafen. Die EU-Kommission wirft dem Unternehmen vor, mit seinen Play Store-Regeln den Digital Markets Act zu verletzen. Konkret soll Google App-Entwicklern erschweren, Nutzer auf günstigere Angebote außerhalb der Plattform hinzuweisen.

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Als Reaktion kündigte der Konzern Zugeständnisse an: Geringere Gebühren für Entwickler und erleichterte Verlinkung zu externen Angeboten. Gleichzeitig warnte Google vor Sicherheitsrisiken durch externe Links. Bei einem Schuldspruch drohen Strafen von bis zu zehn Prozent des weltweiten Jahresumsatzes – bei Alphabets aktuellen Dimensionen wären das über 18 Milliarden Dollar.

Weitere juristische Baustellen

Zusätzlich einigte sich Google auf einen 30-Millionen-Dollar-Vergleich in einer Sammelklage wegen Datenschutzverletzungen bei Kindern auf YouTube. Die Klage betraf 35 bis 45 Millionen US-Kinder unter 13 Jahren, deren Daten zwischen 2013 und 2020 ohne elterliche Zustimmung gesammelt wurden. Bereits 2019 hatte Google 170 Millionen Dollar an die Regulierungsbehörden gezahlt.

Die Alphabet-Aktie reagierte zunächst schwach und fiel im NASDAQ-Handel um rund ein Prozent auf 202,18 Dollar. Während die Atomkraft-Initiative langfristige Wachstumschancen eröffnet, belasten die regulatorischen Herausforderungen das kurzfristige Sentiment der Anleger.

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Felix Baarz

Felix Baarz ist Wirtschaftsjournalist mit mehr als 15 Jahren Erfahrung in der Berichterstattung über internationale Finanzmärkte. Als gebürtiger Kölner begann er seine Laufbahn bei einer deutschen Fachpublikation, bevor er für sechs Jahre nach New York zog.

In New York berichtete er direkt aus dem Zentrum der globalen Finanzwelt über Entwicklungen an der Wall Street und wirtschaftspolitische Entscheidungen von internationaler Tragweite. Diese Zeit prägte seine analytische Herangehensweise an komplexe Wirtschaftsthemen.

Heute arbeitet Baarz als freier Journalist für führende deutschsprachige Wirtschafts- und Finanzmedien. Seine Schwerpunkte liegen auf der fundierten Analyse globaler Finanzmärkte und der verständlichen Aufbereitung wirtschaftspolitischer Zusammenhänge. Neben seiner schriftlichen Arbeit moderiert er Fachdiskussionen und nimmt an Expertenrunden teil.

Sein journalistischer Ansatz kombiniert tiefgreifende Recherche mit präziser Analyse, um Lesern Orientierung in einer sich wandelnden Wirtschaftswelt zu bieten.