Während die Münchener auf Rekordkurs zusteuern und den DAX klar hinter sich lassen, herrscht bei den Analysten Uneinigkeit: Die einen sehen kaum noch Luft nach oben, die anderen versprechen satte 17 Prozent Kurspotenzial. Wie kann die Bewertung bei identischen Zahlen so weit auseinanderklaffen? Und wer hat am Ende Recht?
Goldman Sachs bleibt vorsichtig – trotz Rekorden
Die US-Investmentbank Goldman Sachs dämpft die Euphorie. Analyst Andrew Baker schraubte sein Kursziel zwar minimal auf 361 Euro nach oben, belässt die Einstufung aber bei „Neutral“. Seine Botschaft: Der Versicherungsriese läuft gut, doch die positive Entwicklung ist bereits im Kurs eingepreist. Bei einem aktuellen Niveau von 367 Euro würde das sogar ein leichtes Minus bedeuten.
Besonders pikant: Diese Zurückhaltung kommt ausgerechnet nach Rekordquartalszahlen. Allianz meldete für die ersten neun Monate 2025 Bestwerte und hob die Jahresprognose auf mindestens 17 Milliarden Euro operatives Ergebnis an – am oberen Ende der bisherigen Zielspanne. Die starke Solvabilitätsquote untermauert die robuste Finanzlage zusätzlich.
Berenberg sieht 431 Euro: Bewertungslücke als Chance?
Die Privatbank Berenberg könnte optimistischer kaum sein. Analyst Michael Christodoulou bekräftigte seine „Buy“-Empfehlung mit einem Kursziel von 431 Euro – satte 17 Prozent über dem aktuellen Kurs. Seine Argumentation: Die Bewertungskennzahlen lägen wieder auf dem Niveau von Ende 2021, als die Aktie deutlich günstiger bewertet war. Die fundamentale Stärke rechtfertige einen erheblichen Aufschlag.
Die Fakten im Überblick:
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- Goldman Sachs: Kursziel 361 Euro – „Neutral“
- Berenberg: Kursziel 431 Euro – „Buy“
- Differenz zwischen den Kurszielen: 70 Euro (19 Prozent)
- Jahresperformance 2025: +23 Prozent (DAX: +17 Prozent)
- Operatives Ergebnis 2025 (erwartet): >17 Milliarden Euro
Outperformance trotz Bewertungszweifel
Unabhängig von der Analystendebatte sprechen die Zahlen eine klare Sprache: Mit einem Plus von über 23 Prozent seit Jahresbeginn schlägt die Allianz den DAX deutlich. Anleger schätzen offenbar die Kombination aus verlässlichen Dividenden, stabilen Cashflows und operativer Resilienz – gerade in volatilen Marktphasen ein beruhigender Faktor.
Charttechnisch zeigt sich ein intakter Aufwärtstrend. Die Aktie notiert komfortabel über allen wichtigen gleitenden Durchschnitten und hat sich vom 52-Wochen-Tief bei 288 Euro weit entfernt. Allerdings dämpft der moderate RSI-Wert von 37,3 kurzfristige Übertreibungssorgen.
Die entscheidende Frage bleibt: Ist bei 367 Euro Schluss oder wartet tatsächlich noch das von Berenberg prognostizierte Potenzial bis 431 Euro? Die nächsten Quartalszahlen und vor allem die Guidance fürs kommende Jahr dürften den Ausschlag geben, welches Analystenlager sich durchsetzt.
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