Der Münchner Versicherungskonzern schiebt sich auf den höchsten Stand seit über einem Jahr. Rekordergebnisse, eine neue Lloyd’s-Partnerschaft und ein bestätigtes Top-Rating von Fitch treiben den Kurs – doch es gibt auch Schattenseiten.
Die wichtigsten Fakten:
- Neues 52-Wochen-Hoch nach starken Q3-Zahlen
- Operativer Gewinn 2025 soll 17 Milliarden Euro erreichen
- Strategisches Rückversicherungs-Syndikat mit Oaktree Capital
- Fitch bestätigt „AA“-Rating mit stabilem Ausblick
- KI-Einsatz führt zum Abbau von bis zu 1.800 Stellen
Rekordgewinne übertreffen Erwartungen
Die Basis der Kursrallye ist solide: Im dritten Quartal kletterte das operative Ergebnis um 12,6 Prozent auf 4,4 Milliarden Euro. Der Nettogewinn legte um 15 Prozent auf 2,85 Milliarden Euro zu und schlug damit die Prognosen der Analysten.
Für das Gesamtjahr peilt der Vorstand nun einen operativen Gewinn von mindestens 17 Milliarden Euro an – am oberen Ende der ursprünglichen Spanne. Die Eigenkapitalrendite erreichte beeindruckende 18,5 Prozent. Das 2-Milliarden-Euro-Aktienrückkaufprogramm wurde im September vollständig abgeschlossen, die Dividende für 2024 stieg auf 15,40 Euro je Aktie.
Expansion am Lloyd’s-Markt
Anfang Dezember folgte die nächste strategische Weichenstellung: Gemeinsam mit dem US-Vermögensverwalter Oaktree Capital gründet Allianz das „Syndicate 1890“ am renommierten Lloyd’s-Markt in London. Start ist der 1. Januar 2026.
Die Konstruktion ist clever: Allianz erhält Zugang zu zusätzlichem Kapital für Rückversicherungen, Oaktree übernimmt die Vermögensverwaltung und investiert einen dreistelligen Millionenbetrag. Die Partnerschaft gilt als Paradebeispiel für die Verschmelzung von alternativer Vermögensverwaltung und klassischem Versicherungsgeschäft.
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Fitch sieht keine Schwächen
Die Ratingagentur Fitch bestätigte das Finanzstärke-Rating bei „AA“ mit stabilem Ausblick. Die Analysten loben die führende Marktposition, die exzellente Kapitalisierung und die diversifizierten Ertragsströme über alle Geschäftsbereiche hinweg.
Die Solvency-II-Quote liegt bei komfortablen 209 Prozent – deutlich über dem selbst gesetzten Ziel von 180 Prozent. Das Risikomanagement und die Reservebildung werden als robust eingestuft.
Analysten mehrheitlich zuversichtlich
Die Erste Group hob die Einstufung Anfang November auf „Strong Buy“ an. Bank of America setzte das Kursziel bei 410 Euro und bezeichnete Allianz als einen der „qualitativ hochwertigsten und am besten diversifizierten Namen“ im europäischen Versicherungssektor. Berenberg bleibt bei „Kaufen“ mit einem Kursziel von 431 Euro und erwartet beschleunigtes Volumenwachstum im Privatkundengeschäft.
Stellenabbau durch Automatisierung
Die Schattenseite der Transformation: Allianz Partners plant den Abbau von bis zu 1.800 Stellen innerhalb der nächsten 12 bis 18 Monate. Betroffen sind vor allem Call-Center-Mitarbeiter in der Reiseversicherung. Künstliche Intelligenz übernimmt zunehmend manuelle Prozesse – ein Trend, der die gesamte Branche erfasst.
Charttechnischer Widerstand voraus
Der Titel testet aktuell die Zone um 380 Euro. Ein nachhaltiger Durchbruch über diese Marke könnte weiteres Potenzial freisetzen. Die Bewertung mit einem KGV von etwa 14 und einer Dividendenrendite von 4,2 Prozent erscheint angesichts der Geschäftsentwicklung attraktiv.
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