Der chinesische E-Commerce- und Cloud-Gigant steckt in einer tiefen Krise. Während der Umsatz leicht wächst, sind die Gewinne dramatisch eingebrochen, was die Aktie in den letzten drei Monaten um über 14 Prozent drückte. Anleger stellen sich angesichts der aggressiven Ausgabenpolitik des Managements nun die entscheidende Frage: Zahlt sich die teure Wette auf KI und Cloud jemals aus oder verbrennt der Konzern nur noch Geld?
Margen im freien Fall
Die jüngsten Quartalszahlen offenbaren das ganze Ausmaß der Probleme und haben viele Marktteilnehmer kalt erwischt. Zwar stieg der Umsatz leicht um 5 Prozent auf 247,8 Milliarden RMB, doch unter dem Strich sieht es düster aus. Das operative Ergebnis kollabierte um 85 Prozent auf nur noch 5,4 Milliarden RMB, während die operative Marge von 15 Prozent auf magere 2 Prozent zusammenschrumpfte.
Besonders alarmierend ist die Entwicklung beim Free Cashflow, der von einem Plus ins Negative drehte (-21,8 Milliarden RMB). Auch der bereinigte Gewinn pro Aktie fiel um 71 Prozent. Diese Zahlen sind die direkte Folge der Entscheidung des Managements, kurzfristige Profitabilität zugunsten massiver Investitionen in KI-Infrastruktur und die Expansion des schnellen Liefergeschäfts zu opfern.
Hoffnungsträger Cloud und KI
Das Management verteidigt die Strategie als notwendige Investitionsphase und verweist auf die Cloud Intelligence Group, deren Umsatz um 34 Prozent auf 39,8 Milliarden RMB zulegte. KI-bezogene Produkte verzeichnen seit neun Quartalen dreistelliges Wachstum, und die Qwen-KI-Anwendung erreichte in der ersten Woche über 10 Millionen Downloads.
Im Dezember brachte das Unternehmen zudem das Sprachmodell CosyVoice 3 auf den Markt. Trotz dieser technologischen Fortschritte schlagen sich die Erfolge jedoch noch nicht in einer nachhaltigen Ergebnisverbesserung nieder, was die Geduld der Investoren auf die Probe stellt.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Alibaba?
Geopolitik und Konkurrenzdruck
Zusätzlich belastet die Unsicherheit über den Zugang zu Hochleistungschips die Zukunftsaussichten. Ob Alibaba die begehrten Nvidia H200-Prozessoren erhält, hängt sowohl von Exportgenehmigungen der US-Regierung als auch von der Zustimmung Pekings ab. Diese geopolitische Abhängigkeit stellt ein erhebliches Risiko für die KI-Ambitionen des Konzerns dar.
Gleichzeitig verliert Alibaba im globalen Cloud-Markt den Anschluss an die dominierenden US-Anbieter AWS, Microsoft Azure und Google Cloud. Auch im heimischen Kerngeschäft E-Commerce setzen lokale Rivalen wie PDD Holdings und JD.com dem Unternehmen zu. Um Marktanteile zu verteidigen, flossen zuletzt 120 Milliarden RMB in Investitionen – Kapital, das nun für Aktionärsrenditen fehlt.
Trotz der fundamentalen Schwäche wird die Aktie weiterhin mit einem Aufschlag zur Branche gehandelt (KUV 2,28). Es besteht eine deutliche Diskrepanz zwischen der harten Realität sinkender Margen und dem Optimismus der Analysten, die mehrheitlich zum Kauf raten. Solange Alibaba nicht beweist, dass die teuren KI-Investitionen den negativen Cashflow umkehren können, bleibt die Bewertung auf diesem Niveau risikobehaftet.
Alibaba-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Alibaba-Analyse vom 26. Dezember liefert die Antwort:
Die neusten Alibaba-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Alibaba-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 26. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Alibaba: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...
