Startseite » Aktien » Alcon Aktie: Trüber Horizont?

Alcon Aktie: Trüber Horizont?

Der Schweizer Augenheilkunde-Spezialist senkt Jahresprognose drastisch und verfehlt Umsatzerwartungen. US-Zölle belasten zusätzlich mit geschätzten 100 Millionen Dollar Kosten.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • BTIG reduziert Kursziel von 100 auf 92 Dollar
  • Umsatzprognose für 2025 deutlich nach unten korrigiert
  • Chirurgie-Sparte wächst nur marginal um ein Prozent
  • US-Zölle kosten geschätzte 100 Millionen Dollar

Der Schweizer Augenheilkunde-Spezialist steht unter Druck. Nach enttäuschenden Quartalszahlen kürzte BTIG das Kursziel von 100 auf 92 Dollar. Die Aktie dümpelt bei 81,63 Dollar vor sich hin – gefährlich nah am 52-Wochen-Tief von 80,48 Dollar.

Die jüngsten Geschäftszahlen offenbaren das Dilemma: Zwar übertraf das Unternehmen mit einem Gewinn je Aktie von 0,76 Dollar die Erwartungen von 0,72 Dollar. Doch der Umsatz von 2,58 Milliarden Dollar verfehlte die Prognose von 2,63 Milliarden deutlich. Ein währungsbereinigtes Wachstum von nur drei Prozent reicht offensichtlich nicht aus, um die Börsianer zu überzeugen.

Besonders bitter: Die Chirurgie-Sparte, traditionell ein Pfeiler des Geschäfts, wuchs magere ein Prozent. Immerhin konnte der Vision-Care-Bereich mit fünf Prozent Plus punkten. Doch das reicht nicht, um die Schwäche im operativen Geschäft zu kompensieren.

Prognose-Desaster befeuert Zweifel

Was die Anleger wirklich schockt: Der Konzern senkte seine Jahresprognose drastisch. Statt der ursprünglich anvisierten sechs bis sieben Prozent Wachstum erwartet das Management nun nur noch vier bis fünf Prozent. Die Umsatzprognose schrumpfte von 10,4 bis 10,5 Milliarden auf 10,3 bis 10,4 Milliarden Dollar.

BTIG bringt es auf den Punkt: Das Unternehmen habe seine „Glaubwürdigkeit beschädigt“, nachdem es in mehreren Quartalen die Erwartungen verfehlte. Besonders peinlich – die Führung hatte fälschlicherweise angenommen, dass sich der Markt für chirurgische Augenheilkunde im laufenden Jahr erholen würde.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Alcon?

US-Zölle als zusätzliche Belastung

Als wäre das nicht genug, drücken auch noch US-Zölle auf die Marge. Mit einem Anteil von 46 Prozent der Gesamtumsätze sind die Vereinigten Staaten der wichtigste Markt. Die Zölle von 39 Prozent auf Schweizer Waren – zu den höchsten für westliche Nationen – kosten das Unternehmen geschätzte 100 Millionen Dollar im laufenden Jahr.

Trotz operativer Gegenmaßnahmen und Währungseffekte kann dieser Brocken nur teilweise abgefedert werden. Im ersten Halbjahr erwirtschaftete der Konzern zwar solide 889 Millionen Dollar operativen Cashflow und 681 Millionen freien Cashflow. Doch die Unsicherheit über die weitere Entwicklung bleibt.

Immerhin sehen die Analysten noch Potenzial: Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 25,5 notiert die Aktie deutlich unter historischen Bewertungsniveaus. Die Produktpipeline für das zweite Halbjahr verspricht neue Impulse. Ob das jedoch ausreicht, um das angeschlagene Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen?

Alcon-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Alcon-Analyse vom 21. August liefert die Antwort:

Die neusten Alcon-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Alcon-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 21. August erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Alcon: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...

Felix Baarz

Felix Baarz ist Wirtschaftsjournalist mit mehr als 15 Jahren Erfahrung in der Berichterstattung über internationale Finanzmärkte. Als gebürtiger Kölner begann er seine Laufbahn bei einer deutschen Fachpublikation, bevor er für sechs Jahre nach New York zog.

In New York berichtete er direkt aus dem Zentrum der globalen Finanzwelt über Entwicklungen an der Wall Street und wirtschaftspolitische Entscheidungen von internationaler Tragweite. Diese Zeit prägte seine analytische Herangehensweise an komplexe Wirtschaftsthemen.

Heute arbeitet Baarz als freier Journalist für führende deutschsprachige Wirtschafts- und Finanzmedien. Seine Schwerpunkte liegen auf der fundierten Analyse globaler Finanzmärkte und der verständlichen Aufbereitung wirtschaftspolitischer Zusammenhänge. Neben seiner schriftlichen Arbeit moderiert er Fachdiskussionen und nimmt an Expertenrunden teil.

Sein journalistischer Ansatz kombiniert tiefgreifende Recherche mit präziser Analyse, um Lesern Orientierung in einer sich wandelnden Wirtschaftswelt zu bieten.