Die Aktie des Industriegas-Konzerns Air Products hat in der vergangenen Woche deutlich an Wert verloren. Auslöser waren nicht etwa schlechte Zahlen, sondern die Ankündigung einer strategischen Partnerschaft. Die Reaktion der Anleger zeigt: Die Pläne für grüne Energieprojekte mit Yara International stoßen derzeit auf Skepsis an der Wall Street.
Die Ursache für den Kursrutsch
Am Montag, dem 8. Dezember, gab Air Products bekannt, sich in „fortgeschrittenen Verhandlungen“ mit dem norwegischen Düngemittelhersteller Yara zu befinden. Ziel ist eine Partnerschaft für zwei große Projekte zur Herstellung von emissionsarmem Ammoniak – eines in Louisiana, USA, und eines im Rahmen des NEOM Green Hydrogen Projekts in Saudi-Arabien. Obwohl die Projekte ambitioniert sind und das Kerngeschäft mit der Energiewende verbinden, reagierten Investoren mit Verunsicherung. Die Aktie verlor an diesem Tag bis zu 10,6% und markierte ein neues 52-Wochen-Tief.
Die Skepsis speist sich aus der mangelnden Detailtiefe. Noch liegt keine finale Vereinbarung vor, und Anleger fürchten Risiken, Verzögerungen und die Kapitalbindung für das milliardenschwere Louisiana-Vorhaben. Diese Unsicherheit wurde durch eine Reihe von Analystenkorrekturen verstärkt. Mehrere große Häuser wie UBS, Deutsche Bank und Jefferies senkten in den Folgetagen ihre Kursziele für die Aktie, auch wenn einige an einer positiven Gesamtbewertung festhielten.
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Zusätzliche Unsicherheitsfaktoren
Hinzu kommt Druck von aktivistischen Investoren. Der Hedgefonds Mantle Ridge fordert öffentlich eine Umstrukturierung des Aufsichtsrats und einen Wechsel an der Konzernspitze. Diese Auseinandersetzung trägt zu einer allgemeinen Verunsicherung über die strategische Ausrichtung des Unternehmens bei, das seit Februar 2025 einen neuen CEO hat.
Interessant ist der Kontrast zu den jüngsten Geschäftszahlen: Das Geschäftsjahr 2025 schloss Air Products mit einem bereinigten Gewinn je Aktie von 12,03 US-Dollar ab und übertraf damit die eigene Prognose. Diese soliden Ergebnisse aus dem November werden jedoch aktuell von den strategischen und governance-bezogenen Unsicherheiten überlagert.
Warten auf konkrete Meilensteine
Die weitere Entwicklung hängt nun an klaren Fortschritten. Für das Louisiana-Projekt wird eine endgültige Investitionsentscheidung für Mitte 2026 angestrebt, die Fertigstellung ist für 2030 geplant. Eine finale Vermarktungsvereinbarung für das NEOM-Projekt soll im ersten Halbjahr 2026 folgen. Diese Meilensteine werden entscheidend sein, um den Aktionären die finanziellen und operativen Perspektiven der Großprojekte zu verdeutlichen. Bis dahin dürften die Aktie und die Diskussion über die strategische Ausrichtung des Konzerns in Bewegung bleiben.
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