Während der Sportbekleidungssektor am Freitag unter dem dramatischen Kurseinbruch von Lululemon ächzt, zeigen sich die deutschen Aktien von Adidas und Puma erstaunlich widerstandsfähig. Doch kann diese Stärke anhalten, oder sind die strukturellen Probleme des Herzogenauracher Konzerns nur geschickt übertüncht?
Der kanadische Yoga-Spezialist sorgte mit einem 17-prozentigen vorbörslichen Absturz für Schockwellen. Zum dritten Mal in Folge enttäuschte das Unternehmen seine Investoren mit schwachen Quartalszahlen und einem deutlich gesenkten Jahresausblick. Während Nike ebenfalls unter Druck geriet, trotzten Adidas mit einem Plus von 0,8 Prozent und Puma mit 0,4 Prozent dem Branchensog.
Analysten rudern zurück – Kursziele sinken
Die jüngste Analystenwelle zeigt ein gemischtes Bild für den deutschen Sportriesen. Jefferies hob zwar das Rating von „Hold“ auf „Buy“ an, senkte aber gleichzeitig das Kursziel von 250 auf 220 Euro – ein Rückgang von zwölf Prozent. JPMorgan folgte diesem Muster und reduzierte die Prognose von 250 auf 236 Euro, behielt aber die „Übergewichten“-Einstufung bei.
Diese Korrekturen sprechen eine andere Sprache als die optimistischen Headlines. Ein Jefferies-Analyst sprach offen von einem „brutalen Wertverlust“ bei Adidas – eine ehrliche, aber auch beunruhigende Einschätzung für ein Unternehmen, das als Schnäppchen beworben wird.
Zoll-Bombe tickt weiter
Die wahren Herausforderungen lauern jedoch unter der Oberfläche. Allein im zweiten Halbjahr rechnet der Konzern mit zusätzlichen Belastungen von 200 Millionen Euro durch US-Zölle auf Importe aus Vietnam und Indonesien. Diese strukturelle Kostenexplosion wird die Margen dauerhaft unter Druck setzen.
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Charttechnik bleibt fragil
Trotz des jüngsten Anstiegs auf 172 Euro präsentiert sich das Chartbild weiterhin kritisch. Der Kurs notiert unterhalb der wichtigen gleitenden Durchschnitte, und der RSI verharrt bei schwachen 35 Punkten. Die Serie gescheiterter Erholungsversuche der vergangenen Monate nährt Zweifel an der Nachhaltigkeit der aktuellen Bewegung.
Die entscheidende Unterstützung bei 160 Euro hält bisher, doch ein Bruch könnte den Weg zu deutlich tieferen Kursen öffnen. Der Quartalsbericht Ende Oktober wird zum Stresstest für die hochgeschraubten Analystenwartungen.
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