Die Herzogenauracher überraschen mit glänzenden Zahlen fürs zweite Quartal, doch CEO Björn Gulden zeigt sich ungewöhnlich zurückhaltend. Während der Gewinn um 77 Prozent auf 375 Millionen Euro schnellte und die Erlöse währungsbereinigt um zwölf Prozent zulegten, verweigert der Vorstand eine Prognoseanhebung. Was steckt dahinter?
Die Antwort liegt jenseits des Atlantiks: Zollsorgen trüben die Euphorie. Gulden warnt vor Zusatzkosten von bis zu 200 Millionen Euro, sollten die angekündigten US-Importzölle greifen. "Das wäre nicht sehr umsichtig", kommentiert der Norweger eine mögliche Zielanhebung angesichts der weltweiten Volatilität.
Asien-Abhängigkeit wird zum Damoklesschwert
Die Krux liegt in der Produktionsstrategie: 92 Prozent aller Waren entstehen in Asien, hauptsächlich in Vietnam, Indonesien und China. Diese Abhängigkeit macht den Konzern verwundbar für protektionistische Maßnahmen. Bereits im ersten Quartal reduzierte Adidas die China-Exporte in die USA auf ein Minimum – doch andere asiatische Länder sind nun ebenfalls im Visier der US-Zollbehörden.
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Trotz des Gegenwinds zeigt sich die operative Entwicklung beeindruckend: Die EBIT-Marge profitiert von einer "sehr starken" Bruttomarge und strikterer Kostenkontrolle. Das erste Halbjahr bescherte einen Gewinnsprung von 112 Prozent auf 811 Millionen Euro.
Vorsicht statt Übermut
Gulden gibt sich kämpferisch, aber realistisch: "Wir sind zuversichtlich, die Ziele zu erreichen – das kann sich aber auch nach oben ändern, falls der Gegenwind schwächer ausfällt." Die Jahresprognose bleibt bei einem hohen einstelligen Umsatzwachstum und einem Betriebsgewinn zwischen 1,7 und 1,8 Milliarden Euro.
Der Drei-Streifen-Konzern beweist damit: Manchmal ist Zurückhaltung die klügere Strategie. Während andere Unternehmen ihre Prognosen kassieren mussten, hält Adidas eisern an den konservativen Zielen fest – und könnte am Ende positiv überraschen.
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