Accenture Aktie: Insider flüchten!
Die Verunsicherung ist greifbar: Während sich der S&P 500 in diesem Jahr um über 14 Prozent nach oben arbeitet, stürzt die Accenture-Aktie regelrecht ab – minus 31,4 Prozent seit Jahresbeginn. Doch das ist nicht alles: Top-Manager des IT-Dienstleisters trennen sich in großem Stil von ihren Anteilen. Was wissen sie, was der Markt noch nicht eingepreist hat?
CEO verkauft im großen Stil
Die jüngsten Transaktionen sprechen eine deutliche Sprache. CEO Julie Spellman Sweet veräußerte Anfang November 5.917 Aktien zu einem Durchschnittspreis von 246,62 Dollar – ein Deal im Wert von rund 1,46 Millionen Dollar. Damit reduzierte sie ihre Beteiligung auf einen Schlag um über 40 Prozent. Es ist nicht ihr erster Exit: Bereits Ende Oktober hatte Sweet zweimal jeweils 9.000 Papiere abgestoßen.
Die Verkaufswelle zieht sich durch die Führungsetage. Auch andere Insider wie Manish Sharma trennten sich von größeren Aktienpaketen. Insgesamt haben Führungskräfte im letzten Quartal 27.402 Aktien mit einem Gesamtwert von fast 6,88 Millionen Dollar auf den Markt geworfen. Solche konzentrierten Verkäufe aus den eigenen Reihen sind selten ein gutes Zeichen.
Abstieg trotz solider Zahlen
Das Paradoxe: Operativ läuft es bei Accenture gar nicht schlecht. Im vierten Quartal übertraf das Unternehmen mit einem Gewinn je Aktie von 3,03 Dollar die Analystenschätzungen von 2,98 Dollar. Der Umsatz kletterte auf 17,60 Milliarden Dollar und lag damit ebenfalls über den Prognosen. Für das gesamte Geschäftsjahr 2025 legte der Konzern um 7,4 Prozent auf 69,7 Milliarden Dollar zu.
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Besonders beeindruckend: Die Erlöse aus generativer KI verdreifachten sich auf 2,7 Milliarden Dollar. Doch der Markt honoriert diese Erfolge nicht. Im Gegenteil: Die Aktie verlor allein am Donnerstag weitere 2,5 Prozent und schloss bei 241,65 Dollar. Auf Jahressicht steht ein Minus von über 32 Prozent zu Buche – während der S&P 500 im gleichen Zeitraum um 13,4 Prozent zulegte.
Wachstumsbremse voraus?
Der Knackpunkt liegt in der Zukunft. Accenture prognostiziert für das laufende Geschäftsjahr 2026 lediglich ein Umsatzwachstum zwischen zwei und fünf Prozent. Beim Gewinn je Aktie rechnet das Management mit 13,52 bis 13,90 Dollar. Die Zahlen mögen auf den ersten Blick solide wirken, doch sie signalisieren eine deutliche Verlangsamung.
Analysten bleiben trotz allem vorsichtig optimistisch. Von 28 befragten Experten raten 15 zum Kauf, elf vergeben ein „Halten“ und nur einer empfiehlt den Verkauf. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 294,25 Dollar – ein erhebliches Aufwärtspotenzial. Doch angesichts der massiven Insider-Verkäufe und der hartnäckigen Underperformance stellt sich die Frage: Trauen die Analysten ihrer eigenen Prognose wirklich?
