Ein überraschend gutes Quartalsergebnis wird von einem massiven Umbauprogramm in Milliardenhöhe überschattet. Während Accenture im KI-Geschäft boxt, zwingen Auftragsflaute und Regierungsbeschlüsse den Consulting-Riesen zu drastischen Maßnahmen. Steht die Aktie vor einer strategischen Wende oder einem anhaltenden Abschwung?
Restrukturierung sprengt alle Erwartungen
Eigentlich hätte das vierte Quartal Grund zum Feiern geboten: Der Nettoumsatz von 17,6 Milliarden US-Dollar und ein bereinigter Gewinn von 3,03 US-Dollar je Aktie übertrafen die Erwartungen der Analysten. Doch die Freude währte nur kurz. Die Ankündigung eines 865 Millionen US-Dollar schweren Restrukturierungsprogramms überdeckte alle positiven Nachrichten. Das Programm umfasst Abfindungskosten und den Verkauf von Tochtergesellschaften, während sich das Unternehmen für die KI-Zukunft neu aufstellt.
Bereits im vierten Quartal verbuchte Accenture 615 Millionen US-Dollar an Sonderaufwendungen, weitere 250 Millionen werden im ersten Quartal 2026 fällig. Die Maßnahmen zielen auf eine beschleunigte Personalrotation, strategische Veräußerungen und massive Investitionen in die Weiterbildung der Belegschaft ab.
Bundesgeschäft wird zur Belastungsprobe
Besondere Sorgen bereitet Anlegern das Geschäft mit der US-Bundesregierung. Verzögerungen und Stornierungen von Bundesaufträgen, die 2024 immerhin acht Prozent des Gesamtumsatzes ausmachten, dämpften das Wachstum im vergangenen Jahr merklich. Zusätzlich sorgt die von der Trump-Regierung eingeführte jährliche Gebühr von 100.000 US-Dollar für H-1B-Visumanträge für Verunsicherung. Obwohl CEO Julie Sweet die Auswirkungen herunterspielt – nur fünf Prozent der US-Mitarbeiter arbeiten mit solchen Visa – fürchten Investoren steigende Personalkosten.
KI-Buchungen als Lichtblick
Trotz der aktuellen Turbulenzen zeigt das KI-Geschäft von Accenture beeindruckende Dynamik. Mit 5,9 Milliarden US-Dollar an Generativer-KI-Buchungen im gesamten Geschäftsjahr – davon allein 1,8 Milliarden im vierten Quartal – positioniert sich das Unternehmen als führender Anbieter von KI-Transformationsdienstleistungen. Die Zahl der KI- und Datenexperten hat sich seit 2023 nahezu verdoppelt auf jetzt 77.000 Mitarbeiter.
Enttäuschende Prognose drückt auf die Stimmung
Die Aussichten für das Fiskaljahr 2026 belasten die Aktie zusätzlich. Die Führungsetage erwartet ein Umsatzwachstum von lediglich zwei bis fünf Prozent in Landeswährung – deutlich unter den Analystenerwartungen von rund 5,3 Prozent. Diese vorsichtige Prognose führte bereits zu mehreren Herabstufungen durch Investmentbanken.
Immerhin signalisiert Accenture mit einer zehnprozentigen Dividendenerhöhung auf 1,63 US-Dollar je Aktie weiteres Vertrauen in die langfristigen Perspektiven. Geplant ist zudem, im kommenden Jahr mindestens 9,3 Milliarden US-Dollar an Aktionäre zurückzugeben.
Marktposition trotz allem robust
Trotz der kurzfristigen Herausforderungen behauptet Accenture eine resiliente Marktposition und gewinnt laut Unternehmensangaben weiter Marktanteile hinzu. Mit liquiden Mitteln von 11,5 Milliarden US-Dollar und einem starken Free Cashflow von 10,9 Milliarden im abgelaufenen Jahr verfügt der Konzern über ausreichend finanziellen Spielraum, um die Transformation zu meistern.
Die entscheidende Frage bleibt: Kann Accenture die Schockwellen der Restrukturierung absorbieren und langfristig von der KI-Revolution profitieren? Die nächsten Quartale werden zeigen, ob der radikale Umbau die erhoffte Wettbewerbsfähigkeit bringt oder ob die Aktie weiter unter Druck bleibt.
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