Mit einem Kurssprung von rund zehn Prozent auf 79 Euro setzen sich heute die Aktien des Chemiekonzerns Wacker Chemie ganz klar an die Spitze des Nebenwerteindex SDAX. Damit summieren sich die Kursgewinne seit dem durch die COVID-19-Pandemie ausgelösten Jahrestief bei 30,04 Euro am 19. März inzwischen auf stattliche 160 Prozent und die Papiere kosten wieder genauso viel, wie direkt vor dem Start des krisenbedingten Markteinbruchs.
Ausgelöst wurde heute die Kauflaune der Anleger durch Meldungen über mögliche Probleme beim Rivalen aus China GCL Poly. Am Markt kursierten Gerüchte, dass es in einer Polysilizium-Fabrik von GCL Poly eine Explosion gegeben hat. Und das dürfte, so sind sich die meisten Marktbeobachter einig, den Preis für Polysilizium in die Höhe treiben. Und genau bei der Herstellung dieses wichtigen Rohstoffs – der für Sonnenkollektoren benötigt wird – ist Wacker Chemie einer der größten Player.
Zwar dementierte GCL Poly, dass es in dessen Werk tatsächlich eine Explosion gegeben hat. Das interessiert die Anleger aber heute wenig. Sie spekulieren vielmehr auf längerfristige Produktionsausfälle bei GCL und deshalb auf steigende Polysilizium-Preise und einen Anstieg der Nachfrage bei Wacker Chemie.
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