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Mittagsbörse: DAX schaltet wieder in den Rückwärtsgang – Wirecard, Allianz, Klöckner, Thyssenkrupp, Freenet und Stabilus im Blick

by T. Kapitalus

Nach dem kurzen Ausflug über die 11.000er Marke in der vergangenen Handelswoche schaltet der DAX wieder in den Rückwärtsgang. Mit den heute kräftigen Kursverlusten von aktuell 380 Punkten bzw. 3,5 Prozent auf 10.481 Zähler endet auch die inzwischen seit Mitte März andauernde kleine Erholungsrallye, bei der der DAX von seinem am 19. März markierten Jahrestief bei 8.257 Punkten bis auf letzten Mittwoch erreichte 11.125 Punkte 2.868 Punkte bzw. rund 35 Prozent zulegen konnte.

Weiter bestimmend bleibt die Coronakrise bzw. deren Auswirkungen auf die Volkswirtschaften rund um den Globus. Dabei verschreckt vor allem die sich langsam zuspitzende Lage zwischen den USA und China die Anleger erneut. Die USA wirft China vor, für die Pandemie in der aktuellen Form verantwortlich zu sein. Teils geht man sogar so weit und spricht davon, dass China das Virus bewusst freigesetzt habe. Wie negativ sich ein Handelskonflikt auf die zwei wichtigsten Volkswirtschaften der Welt auswirkt, mussten Anleger bereits ohne zusätzliche Coronakrise im letzten Jahr leidvoll erfahren. Mit Krise dürften das nicht viel erfreulicher sein.

Auch die zweite Börsenreihe verliert heute kräftig. Der MDAX gibt aktuell 2,9 Prozent auf 22.366 Punkte nach, der TecDAX 2,7 Prozent auf 2.777 Punkte und der SDAX verliert 2,9 Prozent auf 10.049 Punkte.

Unter den Einzelwerten fallen heute Aktien von Wirecard, der Allianz, Klöckner, Thyssenkrupp, Freenet und Stabilus besonders auf.

Wirecard

Nach der Vorlage des Prüfungsberichts durch die Wirtschaftsprüfer von KPMG letzten Dienstag, mit dem diese Vorwürfe der Manipulation von Umsatzverrechnungen und unsaubere Bilanzierungspraktiken beim Bezahlspezialisten Wirecard untersuchten, blieben nach Ansicht von Experten viel zu viele Fragen offen. Und deshalb stufen immer mehr Analysten die Aktien herab und senken ihre Kursziele teils drastisch.

Nach der NordLB und der DZ Bank in der vergangenen Woche haben heute auch die Analysten von der HSBC und Morgan Stanley ihre Einstufungen zurückgenommen. Die HSBC reduziert von “Buy” auf “Hold” und senkt das Kurzsiel von 210 auf nur noch 105 Euro, bei Morgan Stanley sind Wirecard-Aktien nach bislang “Overweight” nun nur noch “Equal-Weight”, das Kursziel wird vorerst komplett gestrichen.

Dem Rat der Analysten folgen die Anleger und werfen Wirecard-Aktien in großer Zahl aus ihren Depots. Die rutschen heute weitere 4,6 Prozent auf 86,23 Euro ab, wodurch sich die Kursverluste alleine aus den letzten vier Tagen auf inzwischen knapp 40 Prozent summieren.

Allianz

Kräftig abwärts geht es heute auch für die Aktien des Versicherungskonzerns Allianz. Europas größter Versicherer hat heute sein Gewinnziel kassiert, die bisherige Zielspanne beim operativen Ergebnis von 11,5 – 12,5 Mrd. Euro wird wegen der “aktuellen pandemiebedingten Unsicherheiten für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung und der inzwischen vorliegenden aktualisierten Planzahlen der operativen Gruppengesellschaften” nicht zu halten sein. Gleichzeitig dürfte nach Unternehmensangaben das operative Ergebnis im ersten Quartal um rund 23 Prozent auf 2,3 Mrd. Euro zurückgehen, der auf die Anteilseigner entfallene Jahresüberschuss sogar um 30 Prozent auf 1,4 Mrd. Euro.

Ernüchterte Aktionäre trennen sich von Allianz-Aktien, die fallen 2,6 Prozent auf 164,48 Euro.

Klöckner

Beim Stahlkonzern Klöckner ist der Umsatz im ersten Quartal 2020 um 15 Prozent auf 1,4 Mrd. Euro eingebrochen. Das EBITDA lag mit 21 Mio. Euro noch am unteren Ende der Prognosespanne von 20 bis 30 Mio. Euro, aber deutlich unter den noch in der Vorjahresperiode erwirtschafteten 34 Mio. Euro. Und für das laufende zweite Quartal erwartet das Klöckner-Management einen „erheblichen Rückgang bei Absatz und Umsatz„, beim EBITDA auf einen negativen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag.

Die im SDAX gelisteten Klöckner-Aktien brechen daraufhin heute kräftig ein und liegen aktuell mit einem Minus von 9,3 Prozent auf 3,39 Euro am Ende des SDAX.

Thyssenkrupp

Vom SDAX-Schlusslicht Klöckner zum MDAX-Schlusslicht Thyssenkrupp. Die Aktien des Industrie- und Stahlkonzerns verlieren heute kräftig, nachdem verschiedene Medien berichten, dass sich angesichts der Coronakrise die finanzielle Situation weiter verschlechtert. So dürfte aus dem Verkauf der Aufzugssparte für rund 17 Mrd. Euro beim hoch verschuldeten Konzern deutlich weniger Geld für den Unternehmensumbau zur Verfügung stehen, als bislang geplant. Und bis das Geld fließt, wird zudem noch Geld von der staatseigenen Förderbank KfW benötigt, um bis dahin um die Runden zu kommen.

Thyssenkrupp-Aktien brechen bis zum frühen Nachmittag um knapp 14 Prozent auf 5,20 Euro ein.

Freenet

Zweitschwächster MDAX-Wert nach Thyssenkrupp ist aktuell der Mobilfunkanbieter Freenet. Das Unternehmen hatte gestern gemeldet, dass man der Hauptversammlung die Streichung der Dividende für das abgelaufene Geschäftsjahr (mit Ausnahme der Mindestdividende von 0,04 Euro pro Aktie) vorschlagen will.

Das verärgert die Anleger, Freenet-Aktien fallen 9,4 Prozent auf 15,68 Euro.

Stabilus

Hart von der Coronakrise wird auch der Automobilzulieferer Stabilus getroffen. Im zweiten Quartal des abweichenden Geschäftsjahres 2019/2020 ging der Umsatz um 8 Prozent auf 221 Mio. Euro zurück, das EBIT sogar um 13 Prozent auf 31 Mio. Euro. Vor allem der Einbruch im März hat Stabilus empfindlich erwischt. Die meisten Experten hatten mit einem weniger starken Rückgang gerechnet.

Zu Handelsbeginn rutschten Stabilus-Aktien um mehr als 15 Prozent bis auf 33 Euro ab. Inzwischen können sich die Papiere aber wieder etwas berappeln und liegen aktuell noch 4,2 Prozent im Minus bei 37,40 Euro.

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Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

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