Einen kräftigen Kurseinbruch von über 15 Prozent auf 64,04 Euro verbuchen heute die Aktien des Waverherstellers für die Halbleiterindustrie Siltronic. Damit geht der Jahresstart 2020 nun komplett in die Hose, denn seit Jahresbeginn summieren sich die Kursverluste mittlerweile auf knapp 30 Prozent.
Heute hat Siltronic endgültige Zahlen für 2019, die waren allerdings bereits bekannt. Der Umsatz ging um rund 13 Prozent auf 1,3 Mrd. Euro zurück, das operative Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) um ca. 30 Prozent auf 409 Mio. Euro. Die EBITDA-Marge rutschte damit von 40,5 auf nur noch 32,2 Prozent ab. Auch das EBIT lag mit 298 Mio. Euro bei einem Rückgang von mehr als 40 Prozent deutlich unter dem Vorjahreswert von 497 Mio. Euro. Der Konzernüberschuss sank um 35 Prozent auf 261 Mio. Euro.
Dividende sinkt deutlich
Angesichts der schwachen Ergebnisentwicklung hat Siltronic die Dividende für das abgelaufene Geschäftsjahr kräftig von 5,00 auf nur noch 3,00 Euro pro Aktie gekürzt.
Ausblick von Coronavirus belastet
Zur Geschäftsentwicklung im laufenden Geschäftsjahr 2020 hat sich das Siltronic-Management äußerst vorsichtig geäußert. Der Start verlief nach Unternehmensangaben bislang erwartungsgemäß verhalten, konkrete Anzeichen für eine nachhaltige Verbesserung der Nachfrage gibt es bisher nur wenige.
Läuft alles wie geplant, d.h. es ergeben sich keine größeren Auswirkungen aufgrund von Corona, erwartet Siltronic ein leicht höheres Absatzvolumen bei rückläufigen Durchschnittserlösen. Damit würde die EBITDA-Marge leicht unter das Vorjahr fallen.
Breitet sich das Coronaviraus allerdings weiter aus, könnte das Absatzvolumen unter dem Vorjahr liegen. Dann würden aller Voraussicht nach auch EBITDA-Marge, EBITD und Netto-Cashflow im Jahr 2020 deutlich unter dem Vorjahr liegen.
Siltronic-Aktie bricht kräftig ein
Vor allem die Dividendenkürzung und die Aussagen zur Absatz- und Ergebnisentwicklung bei einer weiteren Ausbreitung von Corona stößt den Anlegern heute bitter auf. Denn das sich das Virus weiter ausbreitet und eine ordentliche Bremsspur in der Weltwirtschaft hinterlassen dürfte, wird immer deutlicher. Und damit eben auch die von Siltronic prognostizierten negativen Auswirkungen auf die Bilanz.
Entsprechend verhalten sich heute die Anleger und werfen Siltronic-Aktien aus ihren Depots. Und bilden nach dem heutigen Kurseinbruch auch das Schlusslicht im TecDAX.
Bildquelle: Pixabay
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