Was bedeutet Mezzanine?

Unter Mezzanine bzw. Mezzanine-Kapital oder Mezzanine-Finanzierung versteht man im Bereich der Finanzierung Finanzierungsinstrumente, die aufgrund ihrer Struktur bilanziell zwischen Eigen- und Fremdkapital einzuordnen sind, d.h. den Charakter einer hybriden Finanzierungsform haben.

Damit sind Mezzanine-Finanzierungen eine Mischform zwischen Eigen- und Fremdkapital. In der ursprünglichen (klassischen) Form wird einem Unternehmen wirtschaftliches bzw. bilanzielles Eigenkapital zugeführt, ohne dass die Kapitalgeber Stimm- oder Einflussnahmerechte auf die Gesellschaft erhalten. Dies kann in Form von Genussrechten, wertverbrieften Genussscheinen oder auch stillen Beteiligungen erfolgen. Wird das Mezzanine-Kapital allerdings als nachrangiges Darlehen oder Gesellschafterdarlehen vergeben, dann hat es Fremdkapitalcharakter und muss in der Bilanz auf der Passivseite als Verbindlichkeit erfasst werden.

Der Einsatz von Mezzanine-Finanzierungen bietet somit die Möglichkeit, die besten Elemente von Eigen- und Fremdfinanzierung zu kombinieren. Das Unternehmen kann seine Eigenkapitalbasis – und damit verbunden auch die eigene Bonität und die Möglichkeit von Kreditaufnahmen – stärken, muss dafür aber den Investoren bzw. Geldgebern keine Gesellschaftsrechte, z.B. Mitsprache- bzw. Stimmrechte einräumen.

Da die gesetzlichen Regelung zur Ausgestaltung von Mezzanine-Finanzierungen keinen so strengen gesetzlichen Regelungen unterliegen wie z.B. die Finanzierung über den Aktienmarkt, besteht insbesondere hinsichtlich von Laufzeiten, Kündigungsmöglichkeiten, Gewinn- und Verlustregelungen oder der Rückzahlung des Kapitals eine deutlich größere Flexibilität.

Insbesondere die aus Basel II und Basel III resultierenden erhöhten Anforderungen an die Eigenkapitalunterlegung bei Banken in Verbindung mit der Kreditvergabe wird die Finanzierung mit Mezzanine-Kapital zukünftig weitere Bedeutung erlangen.